Nato stärkt Verteidigungsstrategien im hohen Norden
Angesichts veränderter geopolitischer Herausforderungen optimiert die Nato ihre militärischen Kommandostrukturen. Der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa teilte mit, dass die Verantwortung für Verteidigungsstrategien in Dänemark, Schweden und Finnland vom Hauptquartier im niederländischen Brunssum nach Norfolk, USA, verlegt wird. Dort wird bereits der Atlantische Raum einschließlich der Arktis und Nordeuropas koordiniert.
Laut General Alexus G. Grynkewich ist es entscheidend, den euro-atlantischen Raum zu festigen, um eine strategische Brücke zwischen Nordamerika und Europa zu schaffen. Die Neustrukturierung zielt darauf ab, auf die verstärkten Herausforderungen durch Russland und China zu reagieren. Norfolk steuert so weit mehr als die Seefahrtstrategien.
Die operativen Hauptquartiere der Nato unterstehen dem strategischen Zentrum in Belgien und sind sowohl in Friedenszeiten als auch im Konflikt für Planung und Durchführung militärischer Operationen verantwortlich. Diese Anpassungen stellen eine direkte Reaktion auf die geopolitischen Spannungen durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine dar. Besorgniserregend ist zudem die verstärkte Kooperation Moskaus mit Peking. Grynkewich betont, dass China finanziell in Russlands Konflikt in der Ukraine involviert ist, und warnt vor möglichen "hybriden" Bedrohungen in Form von Cyberangriffen und unerlaubten Drohnenoperationen.
Das Verhalten Chinas im hohen Norden wird verstärkt kritisch beobachtet, da Forschungsschiffe der Chinesen unter dem Vorwand wissenschaftlicher Expeditionen offenbar auch militärisch tätig sind. Diese Schiffe setzten sich während der eisfreien Perioden außerordentlich lange vor Alaskas Nordküste fest. Verstärkte Patrouillen mit russischen Einheiten sind ebenfalls zu verzeichnen.
Zusätzlich zu den strategischen Zentren in Brunssum und Norfolk gibt es ein weiteres Hauptquartier in Neapel, das für die südlichen Gebiete der Allianz verantwortlich zeichnet.

