Maria Furtwängler und Saralisa Volm: Der harte Blick auf Sexualisierte Gewalt
Maria Furtwängler verkörpert in dem Film „Bis zur Wahrheit“ eine Frau, die nach einer Vergewaltigung mit Zweifeln und Vorurteilen ringt. Regisseurin Saralisa Volm inszeniert das Drama als rohen Spiegel gesellschaftlicher Realitäten, das Tausende Zuschauer erreicht hat. In einer Zeit, da Berichte über sexuelle Übergriffe weiter zunehmen, wirft der Film ein Schlaglicht auf Opfer-Schuldvorstellungen, die noch immer verbreitet sind.
Der Film basiert auf wahren Erfahrungen und zeigt, wie schnell ein harmloser Moment in Gewalt umschlagen kann. Furtwängler, bekannt aus zahlreichen Rollen im deutschen Fernsehen, berichtet von der emotionalen Belastung bei den Dreharbeiten. Experten wie Rechtsanwältin Christina Clemm kritisieren dabei die langen Verfahrenszeiten in der Justiz, die Opfer oft monate- oder jahrelang leiden lassen. In Deutschland stiegen gemäss Polizeiberichten die Fälle sexueller Gewalt um neun Prozent, was Tausende Betroffene betrifft. Viele Opfer, vor allem Frauen, stoßen auf Vorurteile, die sie schweigen lassen.
Wie Gesetze und Debatten den Wandel vorantreiben
Das geplante Gewalthilfegesetz der Bundesregierung könnte hier einen Wendepunkt bedeuten. Es zielt auf schnellere Hilfe und bessere Unterstützung ab, um Leben zu retten, wie Clemm betont. Hintergründe zu solchen Entwicklungen reichen tief: In Orten wie Hannover, wo Furtwängler drehen war, melden Behörden steigende Zahlen von Übergriffen, oft in öffentlichen Räumen. Organisationen wie Frauennotrufe fordern mehr Aufklärung, um Vorurteile zu brechen.
Diese Auswirkungen reichen weit – von der Psyche der Betroffenen bis hin zu gesellschaftlichen Veränderungen. Jeder zehnte Fall endet derzeit ohne Verurteilung, was Experten als systemisches Problem sehen. Volms Regiearbeit hält dem entgegen, indem sie reale Geschichten authentisch darstellt, und weckt so Diskussionen in Schulen und Medien. Furtwängler selbst drängt darauf, dass „reflexartig die Schuld bei den Opfern gesucht“ wird, ein Muster, das besonders bei älteren Generationen anhält.
Dennoch zeichnet sich ein Umdenken ab: Junge Menschen engagieren sich mehr, und Kampagnen in Sportvereinen oder Gaming-Communities thematisieren Gewaltprävention. Zahlen aus jüngsten Berichten zeigen, dass Aufklärungsprogramme die Melderate steigern können. So bleibt der Film nicht nur ein Film, sondern ein Aufruf zum Handeln in einer Welt, die sich langsam wändelt.

