The Elder Scrolls 6: Todd Howard glaubt, dass GTA 6 zuerst erscheint
Es ist der wohl langlebigste Treppenwitz der modernen Videospielgeschichte. Seit Jahren liefern sich Fans in Foren und sozialen Netzwerken hitzige Debatten darüber, welche der beiden angekündigten Megaprojekte zuerst das Licht der Welt erblicken wird. Auf der einen Seite steht Bethesdas Fantasy-Epos The Elder Scrolls 6, auf der anderen Rockstars Gangster-Ballade Grand Theft Auto 6. Beide Titel wurden vor einer gefühlten Ewigkeit angekündigt, doch konkrete Veröffentlichungen blieben lange Zeit nebulös. Nun hat sich einer der Hauptverantwortlichen zu diesem Schneckenrennen geäußert und dabei überraschend deutliche Worte gefunden.
Ein Stoßgebet auf dem roten Teppich
Der Schauplatz dieser Offenbarung war glamourös: Die Premiere der zweiten Staffel von Amazons Fallout-Serie. Während das Blitzlichtgewitter auf den roten Teppich niederprasselte, stellte sich Todd Howard, der kreative Kopf hinter den Bethesda-Rollenspielen, den Fragen der Presse. Als er direkt darauf angesprochen wurde, welches der beiden Langzeitprojekte wohl zuerst über die Ziellinie gehen würde, antwortete der Design-Veteran entwaffnend ehrlich: „Ich drücke die Daumen für GTA 6.“ Diese Aussage ist mehr als nur kollegiale Höflichkeit; sie ist ein Indikator für den eigenen Entwicklungsstand. Howard betonte weiter sein unerschütterliches Vertrauen in die Fähigkeiten der Konkurrenz. Für ihn zählen die Menschen bei Rockstar zu den absoluten Meistern ihres Fachs, wenn es darum geht, virtuelle Umgebungen zu erschaffen, die sich auch ohne die Anwesenheit des Spielers lebendig und autonom anfühlen.
Das Karussell der Verschiebungen
Dass Howards Hoffnung auf einen baldigen Release des Gangster-Epos nicht unbegründet ist, zeigt ein Blick auf den turbulenten Kalender. Ursprünglich für Ende 2025 geplant, rutschte der Termin für das nächste Grand Theft Auto zunächst auf den Mai des Folgejahres. Doch auch dieser Zeitplan hielt nicht stand. Erst letzten Monat musste Rockstar Games verkünden, dass der Titel nun fest für den 19. November 2026 eingeplant ist. Eine Entschuldigung für die zusätzliche Wartezeit folgte prompt. Strauss Zelnick, CEO des Mutterkonzerns Take-Two Interactive, verteidigte diesen Schritt vehement. Man wolle dem Team jede nötige Minute geben, um das Werk auf Hochglanz zu polieren. Ein Veröffentlichungsdatum werde nur dann gesetzt, wenn man absolut davon überzeugt sei, die angepeilte Qualität auch liefern zu können.
Geduld als oberste Tugend
Während der Konkurrent also zumindest einen festen Termin im Kalender stehen hat, übt sich Howard in der Kunst der Beruhigung. Er möchte vermeiden, dass Anhänger der Elder-Scrolls-Reihe in nervöse Unruhe verfallen. „Ich predige Geduld“, erklärte er in einem Interview und deutete an, dass die Veröffentlichungsstrategie durchaus unkonventionelle Wege gehen könnte. Der überraschende „Shadow Drop“ des The Elder Scrolls 4: Oblivion Remastered in diesem Jahr sei so etwas wie ein Testlauf gewesen, der hervorragend funktioniert habe. Ob das sechste Kapitel der Saga ähnlich spontan erscheinen wird, bleibt zwar Spekulation, doch eines ist sicher: Bevor wir erneut nach Tamriel aufbrechen, werden wir wohl erst Vice City unsicher machen.


