Italienische Bankenrivalität: Übernahmepoker zwischen UniCredit und Banco BPM
Die jüngsten Entwicklungen im italienischen Bankensektor heizen die Szene auf. Banco BPM, die große italienische Bank mit starker Präsenz in der wohlhabenden Lombardei, bereitet sich darauf vor, Citigroup und Lazard offiziell als Berater für ein ungewolltes Übernahmeangebot von UniCredit ins Boot zu holen. Quellen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, berichten, dass diese beiden Finanzgiganten, bereits in Bezug auf ein anderes strategisches Manöver von Banco BPM engagiert, nun ihren Einfluss geltend machen sollen.
UniCredit überraschte die Branche kürzlich mit einem unerwartet hohen Übernahmeangebot für Banco BPM im Wert von 10,1 Milliarden Euro. Während dies durchaus für Aufsehen sorgte, hat Banco BPM das Angebot als unangemessen zurückgewiesen, da es nach eigener Einschätzung den Wert des Unternehmens unterschätzt. Zudem könnte es die eigenen Pläne stören, Italiens größten unabhängigen Vermögensverwalter, Anima Holding, zu übernehmen.
Banco BPM, das bereits 22,4% an Anima hält und kürzlich seine Verbindungen zu Monte dei Paschi di Siena ausgebaut hat, verfolgt entschlossen seine Wachstumsstrategie. Die italienische Regierung favorisiert einen Zusammenschluss von BPM mit Monte dei Paschi, um eine Vernetzung mit dem traditionell schwachen UniCredit-Gebiet in der Lombardei zu umgehen. Doch UniCredit-Chef Andrea Orcel zeigt sich kämpferisch und will sich einer Konsolidierungswelle nicht entziehen.
Banco BPM muss abwarten, bis UniCredit den regulatorischen Prozess abgeschlossen hat und der Prospekt veröffentlicht ist, bevor die Aktionäre das offizielle Statement des Vorstands zum Angebot erhalten. Für Spannung ist gesorgt, da die Bankenlandschaft Italiens sich durch diesen Übernahmekonflikt weiter verändern könnte.

