Grenzübergang Kerem Schalom zum militärischen Sperrgebiet erklärt
Nach anhaltenden Protesten von Geisel-Angehörigen gegen die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen hat Israel den Grenzübergang Kerem Schalom am Sonntag zum militärischen Sperrgebiet erklärt. Der Zutritt zum umliegenden Gebiet sei nur noch mit schriftlicher Erlaubnis möglich, teilte die Armee mit. Damit will das Militär verhindern, dass Demonstranten weiterhin die Einfuhr von Lastwagen in den Küstenstreifen blockieren.
Die Veranstalter der Proteste haben nach Medienberichten jedoch angekündigt, ihre Aktionen fortzusetzen. Sie sind gegen die Einfuhr von Hilfsgütern, solange Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden. Israel hatte den Übergang Kerem Schalom Mitte Dezember geöffnet, um die Einfuhr von mehr Hilfsgütern in das umkämpfte Gebiet zu ermöglichen. Vor dem Gaza-Krieg diente Kerem Schalom als Warenübergang in den Gazastreifen.
Trotz der Bemühungen von Israel, die Versorgung im Gazastreifen zu verbessern, warnen Hilfsorganisationen weiterhin vor einer Hungerkatastrophe. Sie werfen Israel vor, die Verteilung von Hilfsgütern zu blockieren. Die israelische Cogat-Behörde, zuständig für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe, dementiert diese Vorwürfe jedoch. Laut Cogat kontrolliert Israel mehr Lastwagen als letztlich von den Vereinten Nationen abgefertigt und weitergeleitet würden.
Die konstanten Proteste und der Streit um die Hilfsgüter belasten weiterhin die ohnehin angespannte Lage in der Region. (eulerpool-AFX)