Globale Kindersterblichkeit im Anstieg: Ein Alarmsignal für die Entwicklungspolitik
Die Kindersterblichkeit könnte erstmals seit dem Jahr 2000 wieder weltweit steigen, warnt ein aktueller Bericht, den Forscher im Auftrag der Gates-Stiftung veröffentlicht haben. Prognosen zufolge wird die Zahl der Kinder, die vor ihrem fünften Lebensjahr versterben, in diesem Jahr von 4,6 Millionen auf 4,8 Millionen ansteigen. Diese düsteren Vorhersagen werfen eine neue Herausforderung für globale Gesundheitsinitiativen auf.
Die Gates-Stiftung, gegründet von dem US-Milliardär Bill Gates, engagiert sich wesentlich in der globalen Gesundheit und Entwicklung. Zu ihren Förderbereichen zählen Programme zur Bekämpfung von Krankheiten wie HIV, Tuberkulose und Malaria sowie Impfinitiativen in wirtschaftlich schwachen Ländern.
Allerdings sind die finanziellen Mittel in der Gesundheitsentwicklungshilfe weltweit um 26,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Viele Länder kämpfen zudem mit hohen Schulden und fragilen Gesundheitssystemen. Diese Bedingungen gefährden die mühsam erzielten Fortschritte im Kampf gegen Erkrankungen wie Malaria, HIV und Polio und könnten Millionen von Kindern in den kommenden Jahrzehnten das Leben kosten.
Bill Gates hebt dennoch hervor, dass signifikante Fortschritte möglich sind, wenn die eingesetzten Mittel strategisch genutzt werden. Grundlegende medizinische Versorgung könnte für weniger als 100 US-Dollar pro Person und Jahr bis zu 90 Prozent der Todesfälle bei Kindern verhindern. So könnten Krankheiten wie Malaria und Lungenentzündungen als Todesursachen gezielt ausgerottet werden, was das Potenzial der bestehenden Mittel deutlich aufzeigt.

