Facebook AGB-Änderungen: Das ist neu
Wer sich heute mit seinem Facebook-Account einloggt, der akzeptiert automatisch die neuen und sehr umstrittenen AGBs. Auf neuen Übersichtsseiten möchte Facebook mehr Klarheit für den Nutzer schaffen. Es werden hier jedoch entscheidende Aspekte vermisst. Im Umkehrschluss erlaubt sich Facebook durch die neuen AGB das Nutzerverhalten noch mehr für Werbezwecke überwachen zu können. Wer den neuen Facebook AGBs nicht zustimmen möchte, dem bleibt lediglich als Option die Deaktivierung des Accounts übrig.
AGB-Änderungen verstoßen gegen Datenschutzrecht
Im November kündigte Facebook die AGB-Änderungen bereits an. Seit dem haben Datenschützer ihre Bedenken geäußert. In Deutschland wird unter anderem mit Bußgeldern gedroht, da die Verwertung der Nutzerdaten durch Facebook als illegal eingestuft wird. Die Nutzer hingegen bleiben eher entspannt und lassen die Änderungen mehr oder weniger Zähne knirschend über sich ergehen. Die Art und Weise, wie die neuen Facebook-AGB akzeptiert werden sollen, verstößt ebenfalls gegen deutsches Recht. Bisher hat sich allerdings noch kein Kläger gefunden. Mit dem Login am Freitag den 30.1.2015 oder spätestens am Samstag den 31.1.2015 bestätigt man konkludent die neuen AGB. Facebook selbst weist nicht noch einmal gesondert auf die Änderungen hin.
Stärkeres Nutzer-Tracking
Für die Facebook-Nutzer möchte Facebook alsbald noch bessere Werbung liefern und eigenen Aussagen zufolge auch relevantere Produkte anzeigen. Dafür werden nun noch mehr Daten für Werbezwecke ausgelesen. Mit bei der Analyse inbegriffen ist ab sofort auch das Website-Tracking der Nutzer. Facebook schaut konkret auf welchen Websites man vorrangig surft und passt demnach die Produktauswahl in den kleinen Werbeflächen an. Vorrangig handelt es sich dabei um Websites, die Produkte verkaufen und einen “Gefällt mir Button” integriert haben. Parallel zu dieser Ausweitung erlaubt Facebook den Nutzern nun jedoch auch einen größeren Einstellungsspielrum unter dem Menü-Punkt “Werbeanzeigen-Einstellungen”. Hier kann man nicht nur Präferenzen festlegen, sondern künftig auch einzelne Werbeanzeigen unterdrücken. Gänzlich ausstellen kann man das Tracking allerdings nicht.
Facebook nutzt nun auch die Standortdaten für bessere Werbung
Personalisierte Werbung ist auch bei dem Mitschneiden der Standortdaten eine Schlüsselkomponente. Mit den neuen AGBs behält sich Facebook vor die Standortdaten der Nutzer für Werbeeinblendungen von Unternehmen und Restaurants aus der Nähe zu verwenden. Die Funktion kann unterbunden werden, wenn man im Rahmen der Facebook-App die Ortungsdienste deaktiviert. Bei Android und auch iOS erfolgt das stets unter den Einstellungen. Hier kann der Ortungsdienst für jede einzelne App aktiviert und auch deaktiviert werden.
Facebook verspricht transparentere Nutzer
Als kleine Wiedergutmachung für die neuen Änderungen, verspricht Facebook den Nutzer künftig mehr Transparenz im Hinblick auf die Verwendung der Daten. Oftmals findet man nicht auf Anhieb die Einstellungen, die man sucht. Dieser Wirrwarr kommt dabei nicht von ungefähr, sondern dürfte sicher auch Taktik sein. Mit diesen Spielchen möchte Facebook nun Schluss machen. Um die Grundlagen alsbald verwalten zu können, hat Facebook eine neue Seite mit dem Namen “Privacy Basics” errichtet. Wer sich durch die Seite klickt, erfährt viele neue Sachen. Die oben gelisteten Veränderungen wie etwa das Website-Tracking und die Verwendung der Standortdaten für personalisierte Werbung bleiben außen vor. Weiterführende Informationen zu den Neuerungen findet ihr jedoch auf dieser Seite.
Mittlerweile sind Facebooks Datensammel-Allüren jedoch so umfangreich geworden, dass man als Laie kaum noch durchsteigt. Die neuen AGBs sind dann doch eher etwas für eingefleischte Juristen. Als Nutzer hat man keine große Wahl. Entweder man akzeptiert die Änderungen oder man gibt seinen Account auf.