Europas Raumfahrtbudget erreicht Rekordhöhe: Weichen für die Zukunft gestellt
Die Europäische Weltraumorganisation Esa wird mit einem ambitionierten Drei-Jahres-Haushalt von knapp 22,1 Milliarden Euro auf eine neue Ebene gehoben. Esa-Direktor Josef Aschbacher lobte die Entscheidung als "bemerkenswerte Leistung" und verwies auf die Bedeutung dieser Investition für die Zukunft des Kontinents. Deutschland übernimmt, unter der Führung von Bundesraumfahrtministerin Dorothee Bär, mit über fünf Milliarden Euro weiterhin die Rolle des größten Beitragszahlers.
Bereits im Vorfeld hatte Aschbacher betont, dass Europa Gefahr laufe, in der Raumfahrt international zurückzufallen. Mit dem jüngst beschlossenen Budget wird dieser Befürchtung nun entgegengewirkt. Die zugesprochenen Mittel seien nahezu identisch mit seinen ursprünglichen Vorschlägen, was eine Ausnahme in der üblichen Verhandlungspraxis darstellt.
Aschbacher lobte die historische Entscheidung der 23 Mitgliedsländer, die den Weg für eine gestärkte Rolle der Raumfahrt in Zukunft ebnen. Diese Investition unterstreicht die wachsende Bedeutung des Sektors für alltägliche Anwendungen sowie für Sicherheit und Verteidigung. Bereits 2022 hatten die Mitgliedsländer für ein beachtliches Budget votiert, dessen Summe damals knapp 17 Milliarden Euro betrug.
Ministerin Bär hob hervor, dass der deutsche Beitrag um 30 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro ansteigt, was inflationsbereinigt etwa 5,1 Milliarden Euro entspricht. In Zeiten knapper Haushaltsmittel setze Deutschland damit ein eindeutiges Zeichen für die Raumfahrt als wesentlichen Bestandteil zukünftiger Entwicklungen. Der von Bär bekräftigte "Made in Germany"-Ansatz untermauert Deutschlands Führungsanspruch im All.
Im Rahmen der zweitägigen Konferenz in Bremen, einem der bedeutendsten Raumfahrtknotenpunkte neben Bayern und Baden-Württemberg, wurde ebenfalls beschlossen, Aschbacher mit einem Dekarbonisierungsplan für den europäischen Raumfahrtsektor zu beauftragen. Angesichts der geopolitischen Unsicherheiten vereinbarten die Länder zudem, spätestens 2027 bei Bedarf einen Sondergipfel anzuberaumen, um die Raumfahrtausrichtung neu zu justieren.

