Europas Aktienmärkte in Aufbruchsstimmung: Hoffnungsschimmer dank Friedensplan und positiver Unternehmensnachrichten
Die europäischen Börsen haben nach einem zurückhaltenden Start am Dienstag eine erfreuliche Wende verzeichnet. Dank der Aussicht auf einen möglichen baldigen Frieden in der Ukraine, zu dem Kiew den wichtigsten Punkten eines US-Friedensplans bereits zugestimmt hat, zeigte sich die Stimmung deutlich verbessert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird im kommenden Monat zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump erwartet, was zusätzliche Hoffnung auf eine Lösung des Konflikts schürt.
Der EuroStoxx 50 verzeichnete einen Anstieg um 0,82 Prozent auf 5.573,91 Punkte. Auch außerhalb der Eurozone zeigten sich die Märkte im grünen Bereich, wie der Schweizer SMI mit einem Zuwachs von 0,93 Prozent auf 12.771,63 Punkte und der britische FTSE 100, der um 0,78 Prozent auf 9.609,53 Punkte zulegte.
Besonders positiv fielen in Europa Bauwerte auf. Im sonst angeschlagenen deutschen Bausektor gab es dank einer deutlichen Zunahme neuer Aufträge im September einen Lichtblick. Aktien von Saint Gobain führten die Gewinnerliste des EuroStoxx mit einem Plus von gut vier Prozent an.
Ein weiterer Hoffnungsträger war Novo Nordisk, dessen Anteilscheine um 4,5 Prozent stiegen. Positiven Testresultaten ihres Medikaments Amycretin zur Behandlung von Diabetes Typ 2 folgte eine merkliche Kurskorrektur nach dem Kurseinbruch zu Wochenbeginn aufgrund eines Rückschlags in einer Alzheimer-Studie.
ABN Amro überraschte ebenfalls mit einem Plus von 6,5 Prozent, nachdem die niederländische Bank ihre neuen Geschäftsstrategien vorgestellt hatte. Bankchefin Marguerite Berard plant eine signifikante Reduzierung der Belegschaft zur Kostensenkung, was von den Investoren positiv aufgenommen wurde.
Nicht alle Marktteilnehmer konnten jedoch jubeln: Easyjet verzeichnete einen Rückgang von 1,5 Prozent, da der Ausblick auf das Wintergeschäft und die Kostenentwicklung enttäuschten. Beazley bildete das Schlusslicht im FTSE 100 mit einem drastischen Kursverlust von über neun Prozent, da der Versicherer im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen konnte.

