Europäische Union stärkt Reiserechte: Neuer Schutz für Pauschalreisende in Sicht
Die Europäische Union plant umfassendere Rechte für Reisende bei der Stornierung von Pauschalreisen und der Kostenerstattung. In Brüssel erzielten Vertreter der Mitgliedstaaten und des Europäischen Parlaments eine Einigung, die zukünftig mehr Schutz für Urlauber bieten soll, jedoch noch keinen direkten Einfluss hat.
Künftig sollen Reisende, die ihre Pauschalreise aufgrund außergewöhnlicher und unvermeidbarer Umstände stornieren, keine Gebühren mehr zahlen müssen. Was dabei als höhere Gewalt gilt, wird individuell entschieden. Veranstalter, die eine Pauschalreise absagen, sind verpflichtet, die Kosten innerhalb von 14 Tagen zu erstatten. Alternativ dürfen Gutscheine angeboten werden, die jedoch vom Wert her der Erstattung entsprechen müssen und von den Kunden nicht akzeptiert werden müssen.
Darüber hinaus sollen Reisende besser über ihre Pauschalreise informiert werden. Zu den geplanten Verbesserungen gehören Angaben über Zahlungsmethoden, Pass- und Visabestimmungen, Stornierungsgebühren sowie Informationen zur Barrierefreiheit für Menschen mit eingeschränkter Mobilität.
Diese Einigung basiert auf Vorschlägen der EU-Kommission aus Ende 2023 und bedarf noch der formellen Bestätigung durch Parlament und Rat. Nach deren Inkrafttreten haben die Mitgliedstaaten 28 Monate Zeit, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.

