Elektromobilität: Verband fordert entschlossene Unterstützung der Regierung
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) drängt die neu formierte Bundesregierung auf eine zügige Klärung ihrer Strategie zur Förderung von Elektroautos. Laut der VDA-Präsidentin Hildegard Müller sei es essentiell, dass Verbraucherinnen und Verbraucher umgehend Klarheit über mögliche Fördermaßnahmen erhalten, um die aktuelle Kaufzurückhaltung zu überwinden. Die Entscheidung über den Kurs der Bundesregierung ist laut Müller von zentraler Bedeutung für die nachhaltige Einführung der E-Mobilität in Deutschland.
Neben der bereits unerlässlichen Verbesserung der Ladeinfrastruktur, wie Müller anmerkt, könnten steuerliche Anreize einen weiteren maßgeblichen Beitrag leisten. Der bestehende Koalitionsvertrag, der zwischen Union und SPD ausgehandelt wurde, spricht sich zwar für die Förderung der Elektromobilität aus, lässt jedoch eine konkrete Neuausrichtung des Umweltbonus unberührt.
In der Zwischenzeit kündigten Union und SPD an, ihre Unterstützung für die Automobilbranche durch ein Bündel an Maßnahmen zu verdeutlichen. Dies schließt insbesondere steuerliche Erleichterungen und Förderungen für Haushalte mit mittlerem oder geringem Einkommen ein. Der SPD-Abgeordnete Sebastian Roloff erläuterte, dass die konkrete Form der Kaufanreize, ob als direkte Prämie oder steuerlicher Vorteil, erst im Rahmen eines umfassenden Pakets zur E-Mobilitätsförderung erarbeitet werde.
Abseits der offiziellen Debatte sind auch andere Interessenvertretungen skeptisch hinsichtlich direkter Fahrzeugprämien. Der ADAC etwa priorisiert günstigere Ladestrompreise als effektiveres Mittel zur Förderung der Elektromobilität. Eine ähnliche Haltung vertritt der Verkehrsclub Deutschland, dessen Sprecher Michael Müller-Görnert günstige Kfz-Steuermodelle befürwortet, die sich an den CO2-Emissionen orientieren.