Österreichischer Aktienmarkt widersetzt sich europäischem Trend
Am Mittwoch gelang es dem Wiener Aktienmarkt, sich gegen den vorherrschenden Abwärtstrend in Europa zu stemmen und beachtliche Kursgewinne zu verzeichnen. Der ATX-Index konnte um 1,08 Prozent zulegen und markierte mit 4.445,19 Punkten sein Tageshoch.
Im Gegensatz dazu verzeichneten viele europäische Leitbörsen Verluste. Die makroökonomische Nachrichtenlage blieb weltweit ruhig. Analysten der Helaba betonten, dass das Interesse der Anleger nach wie vor stark auf die geopolitischen Entwicklungen gerichtet sei, insbesondere auf fehlende Fortschritte bei Handelsabkommen und Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine.
In Wien rückte die Unternehmensberichtsaison in den Fokus. Unter anderem präsentierten Semperit, Rosenbauer, Verbund und Steyr Motors ihre Quartalszahlen.
Bei Verbund führten enttäuschende Quartalsgewinne zu einem Kursrückgang von 0,7 Prozent, was auf eine unterdurchschnittliche Wasserführung zurückgeführt wurde. Trotz eines höheren Absatzpreises musste die Prognose für 2025 leicht nach unten korrigiert werden. Experten der Erste Group äußerten Bedenken, dass diese Problematik auch das nächste Quartal belasten könnte.
Rosenbauer verzeichnete einen Kursverlust von vier Prozent, obwohl das Unternehmen einen Umsatzanstieg von nahezu 17 Prozent und eine Verbesserung des Periodenergebnisses vermeldete. Dagegen schlossen Semperit-Papiere mit einem Zuwachs von 5,2 Prozent. Trotz eines herausfordernden ersten Quartals mit rückläufigem Umsatz und einem Verlust pro Aktie zeigte sich das Unternehmen optimistisch für die zweite Jahreshälfte.
Im Bankensektor erzielten Raiffeisen Bank International mit einem Plus von 4,3 Prozent und die Erste Group mit einem Zuwachs von 1,8 Prozent solide Ergebnisse. Auch die Aktien von Bawag stiegen um 2,1 Prozent.
Im Technologiebereich erfuhren AT&S eine Kurssteigerung von 2,9 Prozent.