Deutscher Honigertrag auf Rekordhoch: Wetterbedingungen begünstigen Bienen
Der deutsche Honigsektor erlebt dieses Jahr einen bemerkenswerten Erntesegen. Wie das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen bekanntgab, erzielten die Imkerinnen und Imker pro Bienenvolk im Schnitt 37,5 Kilo Honig. Dies markiert einen Anstieg von 5,9 Kilo gegenüber dem Vorjahr und gleichzeitig den höchsten Wert seit Beginn der statistischen Erhebung im Jahr 2011. Grundlage für diesen Rekord sind zwei umfassende Umfragen zur Früh- und Sommertracht mit 13.377 Imker-Rückmeldungen deutschlandweit.
Der Preis für ein 500-Gramm-Glas Blütenhonig stieg parallel um etwa drei Prozent auf 6,60 Euro. Christoph Otten, Leiter des Fachzentrums, kommentierte diesen Anstieg angesichts der hohen Betriebskosten als moderat. Diese umfassten Gläser, Milbenbehandlung, Kraftstoff und Bienenfutter. Preisunterschiede sind in urbanen und ländlichen Gebieten sowie zwischen Sorten- und Blütenhonig zu beobachten.
Ein wesentlicher Faktor für die überdurchschnittliche Honigernte war das Wetter, das ideal sonnenreich und ausreichend feucht für das Pflanzenwachstum war. Dies schuf günstige Sammelbedingungen für Bienen, die reichlich Nektar vorfanden. Dennoch gab es regionale Unterschiede, wobei das Rheinland Spitzenwerte verzeichnete, während in Süddeutschland moderate Erträge gemessen wurden.
Obwohl Deutschland circa 1,2 Millionen Honigbienen-Völker beherbergt, deckt ihre Produktion laut Deutschem Imkerbund lediglich etwa die Hälfte des nationalen Honigbedarfs. Der Rest wird aus Ländern wie Rumänien, Argentinien und China importiert. Ein durchschnittlicher deutscher Bürger konsumiert pro Jahr rund ein Kilo Honig, genutzt als Brotaufstrich oder Zutat für diverse Gerichte. Die Meisten der Imker betreiben ihre Tätigkeit nebenbei, wobei deutscher Honig überwiegend auf Wochenmärkten und direkt an der Haustür verkauft wird.

