Rüstungs- und Luftfahrtwerte unter der Lupe: BofA sieht Potenzial und Herausforderungen
Die jüngste Analyse der Bank of America (BofA) hat zu einer gemischten Performance der deutschen Rüstungsunternehmen geführt. Während sich im MDax der Aktienkurs des Panzergetriebe-Herstellers Renk um beachtliche 3,3 Prozent auf 51,09 Euro erholen konnte, musste der Radar-Spezialist Hensoldt einen Rückgang von 1,5 Prozent auf 68,05 Euro hinnehmen. Im Dax zeigten sich die Aktien von Rheinmetall ebenfalls schwächlicher.
Analyst Benjamin Heelan skizzierte in seiner Analyse die künftigen Chancen und Hürden in diesem Sektor. Dank der gestiegenen Rüstungsausgaben der NATO-Staaten bleibt seine Prognose für Renk langfristig positiv. Hier erwartet er eine deutliche Steigerung der Aufträge im nächsten Jahr und hob seine Empfehlung auf "Buy" mit einem Kursziel von 61 Euro an.
Anders sieht die Lage für Hensoldt aus, das nach Heelan 2026 möglicherweise stagnieren könnte. Neue Aufträge seien größtenteils bereits eingepreist, weshalb er seine Bewertung auf "Neutral" mit einem Kursziel von 77 Euro reduzierte. Bei Rheinmetall sah Heelan einen günstigen langfristigen Trend im Rüstungssektor, kürzte jedoch sein Kursziel auf 2.215 Euro, da der aktuelle Marktpreis bei 1.525 Euro lag.
Skeptisch äußerte sich Heelan auch über TKMS, einem neuen Spieler im MDax, und beließ die Aktien auf "Underperform" mit einem Ziel von 55,70 Euro, obwohl die Papiere leicht um 0,5 Prozent auf 67,30 Euro stiegen. Er wies auf ein riskanteres Geschäftsmodell wegen langer U-Boot-Bestellzyklen hin.
Airbus, ein weiteres Schwergewicht im Sektor, hat von Heelan eine Bestätigung seiner Kaufempfehlung erhalten. Der Flugzeugbauer wolle von stabileren Lieferketten profitieren, wobei die Aktien um 0,8 Prozent auf 198,62 Euro zulegten. Heelan sieht deutliches Potenzial bis zu einem Kursziel von 269 Euro.
Positiv blickt der Analyst auf den Triebwerkbauer MTU, dessen Aktien er zu „Buy“ hochstufte. MTU konnte sich an der Dax-Spitze mit einem Plus von 2,4 Prozent auf 356,70 Euro behaupten. Laut Heelan müssten diese Aktien noch Bewertungsrückstände im Vergleich zu Safran und Rolls-Royce aufholen, während ein entspannteres Lieferkettenumfeld zusätzliche Unterstützung bieten könnte.

