Das nahende Ende von Assad: Syrien vor einem Umbruch
Das Machtgefüge in Syrien steht vor einem dramatischen Wandel, während Bashar al-Assads Regime Anzeichen des Zerfalls zeigt. In einer alarmierenden Wende haben Rebellen, angeführt von der ehemaligen al-Qaida-Ablegergruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS), in den vergangenen Tagen signifikante militärische Erfolge verzeichnen können. Nach der Einnahme von Aleppo und Hama stoßen sie nun auf verstärkten Widerstand in Homs, doch die Stadt scheint zum Greifen nah. Fällt Homs, könnte der Nachschubweg von Damaskus an die Küste unterbrochen werden und dem Vormarsch der Rebellen auf die Hauptstadt nichts mehr im Weg stehen.
Im Süden Syriens haben lokale Gruppen die Kontrolle über mehrere Regionen übernommen, darunter Daraa, wo 2011 der syrische Aufstand begann. Mit bewegenden Szenen werden dort Regimesymbole zu Fall gebracht und das Gefühl eines nahenden Umbruchs wird greifbar. Parallel dazu sind die Syrischen Demokratischen Kräfte, eine überwiegend kurdische Miliz, im Nordosten des Landes aktiv und setzen das Regime in Deir ez-Zor unter Druck, während al-Bukamal, ein bedeutender Grenzübergang, bereits in ihre Hände gefallen ist.
Die internationale Bühne ist bestückt mit Akteuren, die dem Assad-Regime nur begrenzte Unterstützung gewähren. Während Russland und Iran symbolische militärische Aktionen durchführen, haben beide Länder begonnen, ihre Bürger und Personal aus Syrien zu evakuieren. Assads verzweifelte Aufrufe an arabische Staaten wie die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten stoßen auf taube Ohren, und es scheint unwahrscheinlich, dass er substanzielle Hilfe erhalten wird.
Die Zukunft Syriens bleibt ungewiss. Während internationale Verhandlungen ins Stocken geraten und Akteure wie die Türkei erheblichen Einfluss auf den Verlauf der Ereignisse haben werden, ist eins klar: Für viele Syrer überwiegt die Erleichterung über das bevorstehende Ende eines Regimes, das das Land mit Leid und Zerstörung überzogen hat.

