CDU-Arbeitnehmerflügel kontra Allianz-Chef: Debatte um Lohnfortzahlung
Die Arbeitnehmervereinigung innerhalb der CDU hat scharf auf den Vorschlag reagiert, die Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag abzuschaffen. Dennis Radtke, Vorsitzender der Vereinigung, positionierte sich unmissverständlich gegen die Idee und äußerte gegenüber dem "Tagesspiegel", dass der Vorschlag völlig indiskutabel sei.
Er kritisierte das Szenario als eine "Kultur des Misstrauens gegenüber allen Arbeitnehmern" und sprach von einem "Klassenkampf von oben". Hinsichtlich der potenziellen Folgen warnte Radtke davor, dass insbesondere Menschen mit niedrigem Einkommen sich trotz Krankheit zur Arbeit quälen könnten, was nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern auch die ihrer Kollegen gefährden würde.
Der Anstoß für diese Diskussion kam von Oliver Bäte, dem Vorstandsvorsitzenden der Allianz. Bäte hatte angeregt, dass Arbeitnehmer selbst für die Kosten des ersten Krankheitstages aufkommen sollten, um die Arbeitgeber zu entlasten, da der hohe Krankenstand zunehmend als problematisch empfunden wird.
Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Jahr 2023 durchschnittlich 15,1 Arbeitstage krankgemeldet waren.