Biontech vollzieht strategischen Schritt in Richtung Krebstherapien
In der deutschen Biotechnologie-Landschaft zeichnet sich ein bedeutender Zusammenschluss ab: Biontech aus Mainz hat es geschafft, ein Übernahmeangebot für Curevac aus Tübingen erfolgreich zu gestalten. Eine deutliche Mehrheit von 81,74 Prozent der Curevac-Aktionäre hat das Angebot angenommen und ihre Anteile in sogenannte American Depositary Shares (ADS) von Biontech umgewandelt, womit die notwendige Annahmeschwelle von 80 Prozent überschritten wurde. Mit einem Gebot von 5,46 US-Dollar pro Curevac-Aktie, was einer Gesamtbewertung von etwa 1,25 Milliarden US-Dollar entspricht, rückt Biontech seiner Vision einer umfassenderen Produktpipeline näher. Aktionäre, die den Umtausch noch nicht vollzogen haben, haben Zeit bis zum 18. Dezember, um von der Nachangebotsfrist Gebrauch zu machen.
Nach deren Ablauf sollen auch die restlichen Anteile zwangsweise umgewandelt werden – ein Beschluss, dem die Curevac-Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung zugestimmt haben. Allerdings könnten dabei zusätzliche steuerliche Verpflichtungen für die Aktionäre entstehen. Der Deal, der von beiden Unternehmensführungen einstimmig abgesegnet wurde, soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Biontech und Curevac, einst Konkurrenten bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen, stehen nun vor einem Neuanfang.
Während Biontech mit seinem COVID-19-Impfstoff erhebliche Erfolge feierte, musste Curevac wegen unzureichender Wirksamkeit seinen Impfstoff zurückziehen. Die Übernahme soll nun sicherstellen, dass die Erfahrungen und das Wissen von Curevac genutzt werden, um in der mRNA-basierten Krebsforschung neue Meilensteine zu erreichen.

