Bank of Japan: Zinsentscheidungen im Ungewissen – Märkte spekulieren über Kurs der Notenbank
In der Geldpolitik der Bank of Japan (BOJ) bleibt der Weg zu einer möglichen Zinserhöhung ungewiss. Der Gouverneur Kazuo Ueda hat kürzlich in einem Interview mit der Nikkei-Zeitung angedeutet, dass im Dezember eine Zinsanhebung ins Auge gefasst wird, doch konkrete Hinweise auf eine baldige Entscheidung blieben aus.
Marktbeobachter spekulieren nun sowohl auf Dezember als auch auf Januar, wobei sich die Wahrscheinlichkeit einer Erhöhung im Dezember jüngst wieder verringerte. Grund dafür sind neue Medienberichte, die von der Tendenz der BOJ zu mehr Vorsicht sprechen. Die jüngsten geopolitischen Spannungen und die Unberechenbarkeit der wirtschaftspolitischen Ausrichtung unter einer möglichen zweiten Trump-Präsidentschaft tragen ebenfalls zur Unsicherheit bei.
Während die BOJ nach einem überraschenden Zinsschritt im Juli weiterhin eine behutsame Strategie verfolgt, bleiben Zweifel an der Timing-Entscheidung. Uedas akademische Herangehensweise, Entscheidungen auf der Basis umfassender Datenanalysen zu treffen, trägt zur zögerlichen Kommunikation bei. Trotz allem plant die Zentralbank, ihre endgültigen Entscheidungen flexibel zu halten, wobei ein möglicher Zinsschritt bis spätestens März 2023 erwartet wird.
Der Markt erfährt Verunsicherung durch unterschiedliche Signale: Während der taubenhafte BOJ-Vorstandsmitglied Toyoaki Nakamura die Möglichkeit einer Zinsanhebung im Dezember nicht ausschließt, bleibt diese Entscheidung vor allem datengetrieben. Die nächste Zinsüberprüfung der BOJ findet nach dem Treffen am 18. und 19. Dezember am 23. und 24. Januar sowie am 18. und 19. März statt.
Ein wachsendes Vertrauen innerhalb der BOJ, dass steigende Löhne Unternehmen zu Preiserhöhungen motivieren, unterstreicht die Annahme, dass die zentralen Bedingungen für eine Zinsanhebung allmählich erfüllt werden könnten.

