Anti-Tabak-Konferenz fordert verstärkten Umweltschutz und effektive Besteuerung
Im Rahmen einer internationalen Anti-Tabak-Konferenz wurde eindringlich dazu aufgerufen, den Umweltschäden durch Zigaretten entschlossener entgegenzutreten. Jährlich sollen Billionen von Zigarettenkippen, deren Plastikfilter sowie austretende schädliche Chemikalien die Umwelt massiv belasten, sagte Andrew Black, der als Leiter des Sekretariats der Anti-Tabak-Konvention die Abschlussrede der Tagung hielt.
Insbesondere die Verabschiedung einer Empfehlung zur Bekämpfung dieser Umweltschäden bezeichnete Black als „starkes Signal“. Zusätzlich legte die Konferenz den Regierungen nahe, effektive Tabaksteuern zu erheben, um den Konsum zu reduzieren.
Seit Beginn der Woche beraten in Genf 183 Vertragsstaaten der Anti-Tabak-Konvention über Trends im Verbrauch sowie in der Regulierung von Tabak- und Nikotinprodukten. Ein deutlicher Vorwurf kam von der Weltgesundheitsorganisation (WHO): Die Tabakindustrie wird beschuldigt, gezielt mit neuen Produkten Teenager als Konsumenten gewinnen zu wollen. E-Zigaretten und Nikotinbeutel, die mithilfe von Influencern und ansprechenden Designs als vermeintlich unschädlicher angepriesen werden, gelten als konkrete Beispiele, so WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Ein 2027 auf der Agenda der Konferenz erneut zu behandelndes großes Hindernis ist laut Black „die beeindruckende Einflussnahme“ der Tabakindustrie, deren Profitstreben den gesundheitlichen Zielen der Öffentlichkeit entgegenwirke. In einem weiteren Punkt, der sich mit Maßnahmen zur Prävention und Reduktion der Nikotinsucht befasst und die Unabhängigkeit dieser Maßnahmen von der Tabakindustrie sicherstellen soll, konnte keine Übereinkunft erzielt werden. Diese Diskussion soll auf der kommenden Konferenz 2027 in Armenien fortgeführt werden.

