Anleihenmarkt in Bewegung: Euro-Bund-Future klettert weiter
Der Anleihenmarkt zeigt sich weiterhin dynamisch: Der richtungsweisende Euro-Bund-Future konnte seine positive Entwicklung vom Vortag fortsetzen und legte um 0,36 Prozent auf 131,87 Punkte zu. Die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen sanken entsprechend, aktuell auf 2,44 Prozent. Weder die jüngsten Wachstums- noch Inflationsdaten aus der Eurozone beeinflussten diesen Kursverlauf entscheidend. In Deutschland entspannte sich die Inflation aufgrund gesunkener Energiekosten auf den niedrigsten Wert seit Oktober. Die Jahresinflationsrate sank leicht von 2,2 Prozent im Vormonat auf 2,1 Prozent, gegenüber einer Prognose von 2,0 Prozent.
Wirtschaftsexperten zeigten sich überrascht von den Wachstumszahlen des Eurozonen-Bruttoinlandsprodukts zu Beginn des Jahres. Mit einem Plus von 0,4 Prozent im ersten Quartal übertraf es die Erwartungen deutlich, während für Deutschland lediglich ein Wachstum von 0,2 Prozent zu verzeichnen war. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, bemerkte, dass das umfangreiche Finanzpaket die deutsche Konjunktur im kommenden Jahr unterstützen dürfte, jedoch ein wirtschaftspolitischer Neustart dringend erforderlich sei, um die Qualitätsverluste des Wirtschaftsstandorts auszugleichen.
Auf der anderen Seite des Atlantiks brachten die ebenfalls beobachteten Wachstumszahlen der US-Wirtschaft kaum Bewegung auf dem Anleihemarkt. Das US-Bruttoinlandsprodukt verzeichnete aufgrund stark gestiegener Importe erstmals seit 2022 einen Rückgang. Präsident Donald Trumps Anfang April verkündete und teilweise zurückgenommene Zollankündigungen bewirkten bereits im März einen merklichen Anstieg der Importaktivitäten von US-Unternehmen, die sich vermehrt mit ausländischen Produkten eindecken wollten.