Alkoholkonsum in Deutschland nach wie vor hoch
In Anbetracht der fehlenden Sommertage klingt es fast unglaublich, dass Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Nationen wesentlich häufiger zu Alkohol greift. Schließlich locken bei uns selten Strandbars und Sangria wird ebenfalls selten aus großen Gefäßen gereicht. Dennoch trinken Deutsche im Vergleich zu anderen Nationen ein Vielfaches häufiger. Fast 13 Liter reinen Alkohol trinken Deutsche im Laufe eines Jahres.
Rückläufige Zahlen bei Erwachsenen
Selbst zu geschäftlichen Anlässen wird meist ein Glas Wein oder ein Sekt gereicht. Das Trinken ist so gewöhnlich geworden und gehört quasi zum Alltag. Kaum ein Arbeitnehmer trank bislang nicht mindestens einmal während der Arbeitszeit ein Glas Sekt, viele Angestellte überschreiten regelmäßig auf Betriebsfeiern ihre Grenzen. Erwachsene greifen zwar gerne zu einem kühlen Bier oder genießen Wein, doch wirklich bedrohlich sieht der Alkoholkonsum bei Jugendlichen aus. Jedes Jahr werden Tausende Jugendliche im Alter zwischen 10 und 16 Jahren mit schweren Alkoholvergiftungen in die Krankenhäuser eingeliefert. Insbesondere das Komasaufen stellt die Ärzte und Politik vor Schwierigkeiten. Noch erschreckender ist die Wahl des Alkohols. Jugendliche geben sich nicht mit Bier zufrieden, sondern greifen zu stark alkoholhaltigen Getränken wie Wodka und Whiskey. Selbst außerhalb der Problemviertel gehört es für Jugendliche zum guten Ton, jede Feier mit Wodka zu untermalen. Da der Alkohol mit Säften gemischt wird, spüren die Jugendlichen den Alkoholgehalt wesentlich zu spät.
Gefahren nicht unterschätzen
Bei einer Fahrradtour im Sommer oder zum Grillabend mit den Freunden gehört ein Bier oder auch ein Glas Wein dazu. Die deutsche Gesellschaft schließt den Alkoholgenuss mit ein und wer dauerhaft ablehnt, erfährt Ausgrenzung. Kein Wunder eigentlich, dass beinahe zwei Millionen Bürger in die Nähe einer körperlichen und psychischen Abhängigkeit kommen. Hierbei verschwimmen die Grenzen und es kann selten gesagt werden, ab welchem Punkt jemand alkoholabhängig ist. Viele Mediziner sagen, dass bereits das tägliche Feierabendbier ein Anzeichen darstellt, andere hingegen halten den täglichen Konsum für nicht weiter tragisch, solange er im Rahmen bleibt. Für Konsumenten steht ein Selbsttest zur Verfügung. Wer einfach mehrere Tage auf den Alkoholgenuss verzichtet und unter keinen Problemen leidet, dürfte nicht abhängig sein. Insgesamt heißt es, mit Bedacht zu trinken und zwischendurch ruhig ein Glas abzulehnen und seine eigenen Grenzen stets im Blick zu halten. Schließlich erweist sich Rotwein mitunter als herzstärkend und der Marken-Cognac für die Sammlung ist ein Stück Lebensart. Es kommt also letztlich immer auf die Dosis an!

