Zins-Hammer bei der EZB? Diese 3 Wege stehen jetzt offen!

Es gibt kaum eine Einheit in den Vorhersagen, die kurz vor dem Entscheid der Zentralbank über den Zinsentscheid herrschten

Zur Erreichung der Inflationsziele der EZB, den insgesamt doch auf das Niveau zwei Prozent zu drücken, könnten hier noch weitere Lohnerhöhungen nötig sein.

Selten war die Unsicherheit vor einem Zinsentscheid der Notenbank so groß wie in dieser Woche. Die Meinungen über den anstehenden Entscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag gehen auseinander. "Es ist ein Münzwurf", kommentiert Benjamin Dietrich, Co-Anleihechef des Vermögensverwalters Lazard Asset Management, auf die Frage, ob die EZB ihre Zinsen erhöht oder eine Pause einlegt. Diesen Stress spürt auch Jumana Saleheen, Chefökonom Europa der US-Fondsfirma Vanguard: „Es wird eine knappe Entscheidung für die EZB sein und es dürfte deutliche Meinungsverschiedenheiten geben.“ Der EZB-Schattenrat, ein von Handelsblatt moderiertes Expertenforum, hat unterschiedliche Prognosen für die Zukunft.

Drei Optionen, die für die Ratssitzung denkbar sind, machen deutlich, wie schwierig die Entscheidung für EZB-Präsidentin Christine Lagarde und den EZB-Rat sein wird. Option eins wäre eine Erhöhung der Zinsen um eine Viertelprozent, mehr erwartet aber niemand. Die Rede ist hier vom Leitzins, welcher auf 4,5 Prozent erhöht und der für Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB auf 4,0 Prozent steigen würde. Für diese Option spricht, dass die Inflation der Eurozone im August bei 5,3 Prozent und die Kerninflation (ohne schwankende Preise für Lebensmittel und Energie) bei 5,5 Prozent lag. Diese Sorgen machen würde jedoch vor allem, dass die Löhne im Dienstleistungssektor stärker erhöht werden würden.

Option zwei: Die Notenbank könnte auch entscheiden, die Zinsen nicht zu erhöhen und zu signalisieren, dass die Zinsen für längere Zeit auf hohem Niveau belassen werden - nämlich den Zinsgipfel. Das gäbe der EZB die Möglichkeit, dem Argument zu folgen, dass die Zinserhöhungen ihre volle Wirkung noch lange Zeit brauchen und die Konjunktur des Eurolandes und der USA noch immer unter Druck stehen.

Option drei wäre, dass die EZB die Zinsen nicht erhöht, jedoch signalisiert, dass es sich nur um ein Zögern und nicht um den Zinsgipfel handle. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hatte vor Kurzem im Interview mit Handelsblatt auf diese Option hingewiesen. Diese hätte den Vorteil, dass die EZB abwarten könnte, bis die verschiedenen Daten über die Konjunktur herauskommen.Unabhängig von welcher Option sich die Notenbank entscheidet, wird sie in jedem Fall versuchen, sich möglichst viele Möglichkeiten offen zu halten. Dietrich warnt vor einer "zweiten Welle" an Inflationen, die nach historischer Erfahrung nicht selten und "oft die schädlichere" ist. Er kritisiert in diesem Zusammenhang, dass die Notenbank zu sehr "auf frühere Erfolge vertraut" und die Inflationsbekämpfung zu spät gestartet habe. Goldman Sachs und die Schweizer Bank Pictet erwarten am Donnerstag einen weiteren Zinsschritt, Saleheen glaubt auch, dass die Notenbanken "jetzt nicht lockerlassen", da es "zu viel auf dem Spiel" stehe. Lohnerhöhungen, um die Inflationsziele der EZB zu erreichen, könnten nötig sein. Viebig etwa, Co-Chefinvestor der Oddo BHF Gruppe, glaubt, dass EZB und Fed die Zinsen zunächst nicht weiter erhöhen, stuft es aber für beide Fälle als Falsch ein.

Finanzen
[Eulerpool News] · 13.09.2023 · 11:00 Uhr
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