Vertrauen in die US-Wirtschaft: Polarisierung entlang politischer Linien
Der Konsumentenvertrauensindex der University of Michigan erreichte im Dezember seinen höchsten Stand seit acht Monaten, wobei deutliche Unterschiede zwischen den politischen Lagern sichtbar wurden. Die jüngste Umfrage zeigt, dass sich die Wahrnehmung der US-Wirtschaft stark anhand der Parteizugehörigkeit unterscheidet.
Konkret stieg das wirtschaftliche Vertrauen der republikanisch gesinnten Befragten diesen Monat auf einen Wert von 81,6, im Vergleich zu 69,1 beim letzten Stand. Dies ist der höchste Wert seit November 2020. Im Gegensatz dazu fiel das Vertrauen der Demokraten auf 70,9, ein signifikanter Rückgang von 81,3 im November und der niedrigste Wert seit September 2020.
Dieser politische Graben beeinflusst auch die aktuellen Inflationsprognosen, die für die Federal Reserve entscheidend bei der Festlegung der Zinspolitik sind. Während die Inflationserwartungen im nächsten Jahr auf 2,9 % anstiegen, verzeichnen Demokraten und Republikaner gegensätzliche Erwartungen an die Wirtschaftspolitik der kommenden Regierung.
Joanne Hsu, Direktorin der Verbraucherstudie, betonte, dass Demokraten eine erneute Inflation durch erwartete politische Änderungen, insbesondere Zollerhöhungen, fürchten. Hingegen erwarten Republikaner eine deutliche Verlangsamung der Inflation. Diese unterschiedlichen Erwartungen spiegeln sich auch in den Zahlen wider: Demokraten prognostizieren eine Inflation von 3,2 % im nächsten Jahr, Unabhängige 2,9 %, während Republikaner optimistischer sind und einen Rückgang auf 1,3 % erwarten.
Die Federal Reserve steht vor der Herausforderung, die Inflationserwartungen zu steuern, da einige ihrer Vertreter, darunter Michelle Bowman, anerkannt haben, dass der Fortschritt bei der Erreichung des 2 %-Ziels zum Stillstand gekommen ist. Die bevorzugte Inflationskennzahl der Fed, der Kernverbraucherpreisindex, erreichte im Oktober eine jährliche Steigerung von 2,8 %, ein Anstieg im Vergleich zum Vormonat.
Ein anderes Inflationsmaß, der Verbraucherpreisindex, zeigt seit drei Monaten in Folge einen Anstieg der Kernpreise um 3,3 % pro Jahr.

