US-Börsen trotz anfänglicher Turbulenzen im Aufwind: Sherwin Williams und Honeywell als Zugpferde
Die großen US-Börsenindizes haben sich am Dienstag nach anfänglichen Unsicherheiten für eine positive Entwicklung entschieden. Börsianer standen zunächst vor der Herausforderung, zahlreiche Quartalsberichte zu analysieren, was die Orientierung erschwerte. Doch im weiteren Verlauf gewannen die Indizes deutlich an Schwung und setzten ihren Erholungskurs der vergangenen Wochen fort.
An vorderster Stelle stand der Dow Jones Industrial, der durch kräftige Kursanstiege bei Sherwin Williams und Honeywell um 0,92 Prozent auf 40.599,09 Punkte zulegte. Der S&P 500 verzeichnete ein Plus von 0,70 Prozent und erreichte 5.567,43 Punkte, während der Nasdaq 100 um 0,64 Prozent auf 19.551,21 Punkte anstieg.
Zuletzt hatten die US-Aktienmärkte eine Aufwärtsbewegung gezeigt, ohne nennenswerte Rückschläge. „Erste Anzeichen von Zuversicht kehren an die Märkte zurück“, kommentierte Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck. Nach der Ankündigung von Importzöllen durch Präsident Trump vor vier Wochen, die starke negative Marktreaktionen auslösten, scheint Trump gezwungen, eine mildere Gangart einzuschlagen.
Medienberichte deuten darauf hin, dass Trump nach Bitten aus der Industrie Erleichterungen bei den Zöllen für die Autobranche plant. Dennoch wurde dies von den Investoren nicht als Entlastung empfunden. Aktien von General Motors mussten ein Minus von knapp einem Prozent hinnehmen, da der Konzern in Reaktion auf die US-Zölle seine Finanzprognosen zurücknahm und ein Einfrieren seiner umfangreichen Aktienrückkäufe ankündigte.
Sherwin Williams führte die Gewinnerliste im Dow mit einem Zuwachs von 5,5 Prozent an, bedingt durch eine starke Marge und einen unerwartet hohen Gewinn. Honeywell setzte sich mit einem Anstieg von 5,4 Prozent auf Platz zwei, nachdem der Mischkonzern seine Jahresprognose angehoben und Maßnahmen zur Risikoabsicherung bei Zöllen bekanntgegeben hatte.
Auch im Pharmasektor herrschte positive Stimmung, angefacht durch einen Anstieg von 4 Prozent bei Pfizer. Die Bestätigung des Ausblicks trotz entgangener Umsatzerwartungen im ersten Quartal sorgte für Erleichterung. Finanzchef David Denton äußerte, dass der bereinigte Gewinn je Aktie eher das obere Ende der Prognose anstrebt.
Im Technologiesegment war das Bild unter den großen Tech-Unternehmen gemischt. Mit einem Verlust von 0,3 Prozent war Amazon einer der Absteiger. Karoline Leavitt, Sprecherin des Weißen Hauses, kritisierte Berichte, wonach Amazon künftig seine Preise im Hinblick auf die durch Trumps Zölle verursachten Aufschläge kennzeichnen will. Amazon stellte allerdings klar, dass dies zumindest auf ihrer Hauptseite nicht erfolgt.
Weitere Belastung auf die Nasdaq kam durch einige Quartalsberichte, die zu deutlichen Aktienrückgängen führten. Besonders betroffen waren Regeneron und NXP, deren Papiere um 8,1 Prozent beziehungsweise 6,5 Prozent nachgaben.