US-Autohersteller atmen auf: Erleichterungen bei Zöllen auf Bauteile angekündigt
Die USA liefern der Automobilbranche positive Nachrichten: Die angekündigten Erleichterungen bei den Zöllen auf importierte Autoteile versprechen eine notwendige Atempause für die Hersteller. Dies bestätigte nach einer Welle von Spekulationen ein hoher Vertreter des Handelsministeriums. Zuvor hatte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, bekannt gegeben, dass Präsident Donald Trump eine entsprechende Anordnung unterzeichnen werde.
In einer Stellungnahme bezeichnete Trump die Maßnahme als eine „kleine Hilfestellung“ in einer „kurzen Übergangsphase“. Jedoch, wie er betonend hinzugefügt hat, sei die Erleichterung begrenzt, da der grundsätzliche Zollsatz weiterhin bei 25 Prozent liegt. Die absichtliche Doppelbelastung durch Zölle auf Aluminium und Stahl entfällt hingegen für Autoteile, die in den USA montiert werden.
Die Regelung wird auch ausländische Autobauer betreffen, die in den USA tätig sind. Ein US-Regierungsvertreter nannte explizit BMW mit seiner Produktionsstätte in South Carolina und Mercedes in Alabama als Beispiele. Diese Fabriken, sowie die Produktionslinien amerikanischer Autobauer und andere deutsche Hersteller mit Präsenz in den USA, profitieren vom erleichterten Import von Bauteilen.
Die geplante Übergangsphase sieht vor, dass Hersteller über die kommenden Jahre teilweise Rückerstattungen erhalten. Im ersten Jahr könnten bis zu 3,75 Prozent des Fahrzeugwertes erstattet werden, dieser Satz sinkt im zweiten Jahr auf 2,5 Prozent. Aber ab dem dritten Jahr entfällt die Rückerstattung vollständig. Finanzminister Scott Bessent erklärte, dass diese Änderungen maßgeblich zur Neuausrichtung der amerikanischen Automobilindustrie beitragen würden.
Gleichwohl bleiben Stimmen aus der Industrie besorgt über die potenziellen negativen Auswirkungen und Preiserhöhungen, da fast die Hälfte der in den USA verkauften Fahrzeuge im Ausland montiert wird. US-Handelsminister Howard Lutnick hob hervor, dass diese entlastenden Maßnahmen Anreiz für Hersteller sind, ihre Produktion in den USA zu belassen. Vertreter der Industrie hatten jedoch angemerkt, dass eine kurzfristige Verlagerung von Fertigungsstätten in die USA kaum realisierbar sei.