Überraschungscoup: Keegan Bradley wird Ryder Cup Kapitän der USA
Die überraschende Ernennung von Keegan Bradley zum Kapitän des Ryder Cup Teams der USA hat nicht nur in den USA, sondern auch auf der europäischen Seite für Aufsehen gesorgt. Rory McIlroy und das Europäische Team wurden zwar vorab gewarnt, waren jedoch nicht minder geschockt. Nach einer starken ersten 65er-Runde bei den Scottish Open sagte McIlroy: 'Ungläubigkeit.' Am Sonntagabend hatten McIlroy und andere Mitglieder des Euro-Teams mit ihrem Kapitän Luke Donald zu Abend gegessen. Donald gab dabei einen Ausblick auf die bevorstehende Ankündigung. Ihm zufolge wurde er informiert, dass der amerikanische Kapitän in Bethpage nicht, wie erwartet, Tiger Woods sein würde. Stattdessen entschied man sich für den 38-jährigen Bradley, der seit einem Jahrzehnt nicht mehr an einem Ryder Cup teilgenommen hat. Bradleys Ernennung ist aus mehreren Gründen bemerkenswert. Er besitzt nur wenig Ryder Cup-Erfahrung und ist dennoch ein aktiver und erfolgreicher Spieler auf der PGA Tour. Mit Siegen bei der Zozo Championship 2022 und der Travelers Championship 2023 verpasste er knapp die Qualifikation für das US-Team in Rom. Aktuell belegt Bradley den 24. Platz in der Ryder Cup-Punkteliste. 'Es war wahrscheinlich auch für Keegan ein Moment des Unglaubens,' spekulierte McIlroy. Die Entscheidung, Bradley zum Kapitän zu machen, markiert eine Abkehr von der bisherigen US-Strategie, bei der Vizekapitäne durch Erfahrung bei Ryder und Presidents Cups langsam auf die Rolle des Kapitäns vorbereitet wurden. 'Es ist sicherlich eine Abweichung von dem, was die USA in den letzten Jahren gemacht haben,' so McIlroy weiter. Die auffällige Entscheidung scheint eine Reaktion auf die Geschehnisse in Rom zu sein, wo das favorisierte US-Team letztlich klar mit 16,5 zu 11,5 unterlag. McIlroy ist der zentrale Anker des Europäischen Teams, hat acht Ryder Cups bestritten und ist mit 35 Jahren der älteste Stammspieler, nachdem langjährige Mitglieder wie Ian Poulter, Sergio Garcia und Lee Westwood zur LIV gewechselt sind. McIlroy hat bereits darüber nachgedacht, ob es möglich wäre, als spielender Kapitän zu fungieren, entschied jedoch, dass es 'unmöglich' sei, die Anforderungen der Rolle und das Spielen gleichzeitig zu jonglieren. Auf die Frage, ob Bradley dies schaffen könnte, antwortete McIlroy entschieden mit 'Nein.' Sollte Bradley es ins Team schaffen, erwartet McIlroy, dass Bradley das Kapitänsamt an einen seiner Vizekapitäne abgeben würde. Während die USA ihre Führungsrolle gerade erst festlegen, steht das europäische Team bereits fest. Bereits im November wurde bekannt gegeben, dass Luke Donald als Euro-Kapitän nach Rom zurückkehren würde.