Stagnation auf hoher diplomatischer Ebene: Friedensgespräche zur Ukraine vertagt
In der kürzlich angespannten Atmosphäre internationaler Diplomatie sind die Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland, die in Istanbul stattfinden sollten, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben worden. Dieses historische Treffen auf türkischem Boden - das erste nach dreijähriger Unterbrechung - wird nun voraussichtlich am Freitag unter der Mitwirkung türkischer Vertreter fortgeführt, wie Kreise des türkischen Außenministeriums berichten. Auch russische Medienagenturen bestätigten die Vertagung auf Freitag, gestützt auf interne Quellen.
Die Gespräche sind als trilaterale Dialoge konzipiert, die sowohl die USA, die Ukraine und die Türkei als auch Russland, die Ukraine und die Türkei einbeziehen. Ein gemeinsames Vierergespräch unter Einbeziehung aller genannten Akteure – USA, Russland, Ukraine, Türkei – bleibt indes noch ungewiss. Die amerikanische Delegation wird von Außenminister Marco Rubio geleitet, dessen Rolle in diesen Verhandlungen besonders hervorgehoben wird.
Am Vortag hatte der türkische Außenminister Hakan Fidan im Istanbuler Dolmabahce-Palast bereits zu einem Austausch mit der russischen Delegation geladen. Als symbolisches Detail warten die russischen Vertreter während des Tages vergeblich auf das Eintreffen der ukrainischen Delegation.
Während Vorwürfe laut wurden, Moskau habe lediglich Vertreter von nachgeordneter Bedeutung entsandt, wies das russische Außenministerium diese vehement zurück. Die Sprecherin Maria Sacharowa bestand darauf, dass die entsandten Spezialisten die am besten geeigneten Fachkräfte für die komplexen Verhandlungsthemen seien. Sie unterstrich die Expertise der Delegierten in Bereichen wie internationales Recht und militärtaktische Angelegenheiten.
Gleichzeitig äußerte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Unzufriedenheit über die Verhandlungsdelegation Moskaus, die er abwertend als "zweitklassig" bezeichnete. Er forderte erneut die Anwesenheit von Kremlchef Wladimir Putin ein, der dieser Einladung bislang keine Beachtung schenkte. Der Chefunterhändler der russischen Delegation, Wladimir Medinski, wird in politischen Kreisen als weniger einflussreich eingeschätzt und hat bei den vorherigen, erfolglosen Verhandlungen von 2022 eine Rolle gespielt.