Trumps wirtschaftliche Kehrtwende: Eine neue Ära der Abschottung?
Donald Trump steht kurz vor seinem Amtsantritt als US-Präsident und sendet klare Signale an die globale Geschäftswelt. In einer markigen Ansprache an seine Anhänger in Savannah, Georgia, verspricht er, den amerikanischen Arbeitsmarkt durch drastische Maßnahmen zu schützen und gleichzeitig Arbeitsplätze aus dem Ausland in die USA zurückzuholen. Trump hat breitflächige Zölle, starke Steuererleichterungen und eine entschlossene Deregulierung angekündigt.
Unternehmen weltweit bereiten sich auf mögliche Turbulenzen und die Unsicherheit vor, wie rigoros Trump seine Pläne umsetzen wird. Wendy Cutler vom Asia Society Policy Institute erwartet, dass viele Unternehmen zunächst abwarten und sehen werden, bevor sie weitreichende Geschäftsentscheidungen treffen. Besonders die angedrohten Zölle von bis zu 100 Prozent auf Produkte aus den BRICS-Staaten sorgen für Verunsicherung.
Trumps Ankündigungen kommen nicht ohne Gegenwind. Lael Brainard, Bidens oberster Wirtschaftsberater, mahnt davor, dass die Abschaffung von Produktionssteuergutschriften und umfassende Zölle die US-Wirtschaft in Chaos und Preisanstiege stürzen könnten. Firmen, die in den USA aktiv sind, könnten gezwungen sein, ihre Investitionen auszuweiten, um den möglichen wirtschaftlichen Spannungen zu begegnen. Der südkoreanische Handelsminister Cheong In-kyo hat bereits angedeutet, dass eine Erhöhung der Investitionen in den USA denkbar wäre, begleitet von einem Anstieg der Exporte.
Aufseiten der Unternehmen bleibt die zentrale Frage, wie sich Trumps Pläne auf die Lagerbestände und letztlich auf die Verkaufspreise auswirken werden. Scott Bessent, designierter US-Finanzminister, vertritt unterdessen die Ansicht, dass Trumps Zollpläne eher als Verhandlungsinstrument eingesetzt werden könnten, um günstigere Handelsbedingungen zu erzielen. Die tatsächlichen Auswirkungen werden stark davon abhängen, wie zügig die Maßnahmen umgesetzt werden und ob es zu Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder kommt.

