Triumph für Ex-Goldman-Sachs-Banker: Erfolg vor Gericht im Fall von Geschlechterdiskriminierung
Ein aufsehenerregender Fall sorgt derzeit in der Finanzwelt für Schlagzeilen: Der ehemalige Goldman Sachs Banker, Jonathan Reeves, hat einen Rechtsstreit gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber gewonnen. Reeves, einst Vizepräsident in der Compliance-Abteilung der Investmentbank in London, wurde kurz nach seiner Rückkehr aus der Elternzeit im Jahr 2022 entlassen.
Begründet wurde diese Entscheidung mit angeblich unzureichender Leistung. Das Arbeitsgericht jedoch entschied zugunsten von Reeves und erkannte Geschlechterdiskriminierung als Grund für seine Entlassung an. Besonders in den Fokus rückte dabei ein Vorfall aus dem Jahr 2020, als Reeves während der COVID-19-Pandemie Schwierigkeiten äußerte, Beruf und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen.
Er wurde wiederholt von einem Vorgesetzten aufgefordert, die Situation selbst zu klären. Diese Anweisung kam von Omar Beer, einem seiner Chefs. Das Tribunal stellte fest, dass von anderer Stelle innerhalb des Unternehmens weniger Verständnis für die spezifischen Herausforderungen während der Pandemie gezeigt wurde, insbesondere für Väter mit sehr kleinen Kindern.
Reeves berichtete zudem, dass weibliche Kollegen mehr Unterstützung in Bezug auf Kinderbetreuungsbelange erhielten. Vor Antritt seines sechsmonatigen Elternurlaubs Ende 2021 hatte Beer ihm sogar angedeutet, dass er neidisch sei und er die Zeit 'nutzen' solle. Dennoch erfolgte nach seiner Rückkehr die Entlassung ohne ein faires Verfahren.
Goldman Sachs äußerte sich in einer Stellungnahme und hob das Engagement des Unternehmens für arbeitende Eltern hervor. Seit der Einführung einer großzügigen, 26-wöchigen bezahlten Elternzeit im Jahr 2019 hätten viele Väter im Haus diese in Anspruch genommen. Nun werde das Urteil und dessen Begründung einer genauen Prüfung unterzogen, so ein Unternehmenssprecher.

