Stabilität in turbulenten Zeiten: Allianz hält Lebensversicherungszinsen konstant
Die Allianz, Deutschlands größter Lebensversicherer, punktet im kommenden Jahr mit Stabilität in der privaten Altersvorsorge. Die Gesamtverzinsung bleibt bei 3,5 Prozent für klassische Policen und 3,8 Prozent für neuere Verträge. „Wir bleiben mit unserer Gesamtverzinsung auf einem hohen Niveau“, erklärte Burkhard Priebe, Vorstandsmitglied der Allianz Leben, und betont damit ein Zeichen der Stabilität in einem herausfordernden Umfeld. Mit ihren 10,7 Millionen Kunden und 14 Millionen Verträgen führt der Münchner Dax-Konzern den Markt der Lebensversicherungen an.
Obwohl sich die deutsche Industrie in einer Dauerkrise befindet, profitiert die Finanzbranche von der Abrundung der Nullzinsphase. Die Verzinsung der Lebensversicherungen setzt sich aus dem Garantiezins, der jährlichen Überschussbeteiligung und einem Schlussüberschuss am Vertragsende zusammen. Die Allianz hatte bereits 2022 die laufende Verzinsung erhöht, zahlt nächstes Jahr 2,7 Prozent für klassische und 2,8 Prozent für neuere Verträge.
Andere Versicherer ziehen langsam nach, während die Ratingagentur Assekurata für das kommende Jahr mit einem Anstieg der laufenden Verzinsung auf 2,6 bis 2,7 Prozent rechnet, von 2,53 Prozent in diesem Jahr.
Lebensversicherungen sind seit Jahrzehnten das führende Altersvorsorgeprodukt in Deutschland. 2018 gab es 83,5 Millionen Lebensversicherungsverträge, obwohl die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank bis 2022 den Versicherern zusetzte. Die Branche entfernte sich von den klassischen Verträgen mit hohen garantierten Verzinsungen. 2024 zählte der Gesamtverband der Versicherer (GDV) noch 80,3 Millionen Verträge; alte Verträge laufen häufiger aus als neue abgeschlossen werden. Trotz dieses Rückgangs sind die Deutschen weiterhin aktiv beim Unterzeichnen neuer Policen.
Priebe hebt hervor, dass die Allianz nicht nur von den Diskussionen um die gesetzliche Rentenversicherung profitiert: „Die Nachfrage ist sehr hoch.“ Junge Menschen, Familien und solche kurz vor dem Ruhestand suchen zunehmend nach zusätzlicher Absicherung.

