Scania startet Batterieproduktion: Die VW-Tochter stellt sich den Herausforderungen der Elektrifizierung
Die VW-Nutzfahrzeugsparte Traton kommt bei der Elektrifizierung ihrer Lkw-Flotte einen großen Schritt voran: Dieser Woche hat das Unternehmen seine erste Batteriemontage am Hauptsitz in Södertälje eröffnet.
Derzeit liegt der Anteil voll elektrifizierter Fahrzeuge bei 0,6 Prozent – die ambitionierten Ziele, bis 2030 schon die Hälfte der Lkw-Flotte elektrifiziert zu haben, lassen Experten zweifeln. So fehle die Fantasie, was passieren müsse, damit die Prognosen der Lkw-Hersteller wirklich eintreten, sagt Steffen Stumpp von der Unternehmensberatung Berylls. Dabei ist sogar die Anschaffung teurer Elektrofahrzeuge eher Kostenvorteil als Nachteil. Andreas Kammel, Stratege für alternative Antriebe bei Traton, geht von einer Ersparnis von 10 bis 20 Prozent auf die Gesamtkosten abzüglich Fahreranteil aus.
Traton, die VW-Nutzfahrzeugsparte, macht einen großen Schritt voran bei der Elektrifizierung ihrer Lkw-Flotte: Diese Woche wurde am Hauptsitz in Södertälje eine Batteriemontage eröffnet. Doch die ambitionierten Ziele, bis 2030 die Hälfte der Flotte elektrifiziert zu haben, lassen Experten zweifeln. Der aktuelle Anteil elektrifizierter Fahrzeuge liegt bei 0,6 Prozent. Der Nutzfahrzeugexperte Steffen Stumpp von der Unternehmensberatung Berylls ist skeptisch: Es fehle die Fantasie, was passieren müsse, damit die Prognosen der Lkw-Hersteller eintreffen. Dabei sind Elektrofahrzeuge auf die Dauer sogar kostengünstiger. Andreas Kammel, Stratege der alternativen Antriebe bei Traton, geht von Ersparnissen zwischen 10 und 20 Prozent auf die Gesamtkosten aus. Ein Faktor, der stärker ins Gewicht fällt als die Anschaffungskosten.
Die größten Hürden bei der Elektrifizierung sehen die Hersteller in der Einführung der Abgasnorm Euro 7 für Verbrennerantriebe, die derzeit in Brüssel festgezurrt wird. Nach Schätzungen der EU-Kommission könnten Fahrzeuge dadurch bis zu 2800 Euro teurer werden. Traton-Chef Christian Levin befürchtet einen immensen Fehler in der Transportwirtschaft auf dem Weg zur Dekarbonisierung. Daher wurde im Jahr 2022 das Joint Venture Milence gegründet, um über 1500 Ladepunkte für Elektro-Lkws in den nächsten fünf Jahren aufzubauen. Auch für die alternative Technik der Brennstoffzelle Freibrief, da Elektrofahrzeuge hier deutlich effizienter sind.
Scania, die ehrgeizigste Marke von Traton, hat 2020 ihren ersten E-Lkw auf den Markt gebracht, während man bei der deutschen Traton-Tochter MAN jetzt die Serienproduktion eines ersten elektrischen Langstrecken-Lkw angekündigt hat. Auch wenn es weitere Investitionen bedarf, betont Levin, dass es an Politikern liegt, den Weg zur Elektrifizierung der Transportwirtschaft zu begleiten.