Rückgang der Nettoeinwanderung: Großbritannien verzeichnet deutlich sinkende Zahlen
Die jüngsten Schätzungen der britischen Statistikbehörde zeigen einen signifikanten Rückgang der Nettoeinwanderung nach Großbritannien. Zwischen Juni 2024 und Juni 2025 betrug das Plus bei der Einwanderung lediglich 204.000 Personen, im Vergleich zu 649.000 im Vorjahreszeitraum. Damit verzeichnet das Land den niedrigsten Jahreswert seit 2021 und einen bemerkenswerten Rückgang um 69 Prozent.
In dem betrachteten Zeitraum wanderten 898.000 Menschen nach Großbritannien ein, während 693.000 Personen das Land verließen. Innenministerin Shabana Mahmood von der sozialdemokratischen Labour-Partei lobte den Rückgang, da die Migration die Gemeinden stark belastet habe.
Dem Office for National Statistics zufolge sind weniger Staatsangehörige aus Nicht-EU-Staaten zum Arbeiten oder Studieren ins Vereinigte Königreich gekommen. Zudem stieg die Auswanderung allmählich an. Verschärfte Einreisebestimmungen der konservativen Vorgängerregierung tragen ebenfalls zur Erklärung der sinkenden Zahlen bei.
Die Migrationsdebatte bleibt in Großbritannien ein zentrales politisches Thema. Sie war bereits entscheidend beim Brexit-Referendum. Rechtspopulist Nigel Farage und seine Partei Reform UK liegen Umfragen zufolge vor den traditionellen Parteien Labour und Konservativen. Mit dem Brexit nahm die Einwanderung zunächst zu, doch aktuell scheint sich dies zu ändern.
Zusätzlich hat das Innenministerium neue Migrationszahlen veröffentlicht. Bis September 2025 beantragten 110.051 Personen Asyl im Vereinigten Königreich. Dabei kamen über 51.000 Menschen auf irregulären Wegen, viele per gefährlicher Bootsfahrt.
Die Labour-Regierung hat kürzlich angekündigt, die Asylgesetze zu verschärfen. Geplant sind ein Wechsel zu zeitlich begrenztem, regelmäßig überprüftem Schutz anstelle eines langjährigen Schutzes.

