Rentenstreit vor der Lösung: Bundesregierung zeigt Zuversicht
Der andauernde Streit um die Rentenpläne der Bundesregierung sorgt weiterhin für Spannungen, doch zeigt sich Berlin optimistisch, noch vor Jahresende eine Einigung präsentieren zu können. „Gedulden Sie sich nur noch ein paar Tage“, so der Vize-Regierungssprecher Sebastian Hille.
SPD-Fraktionschef Matthias Miersch ist zuversichtlich, dass das umstrittene Rentenpaket bereits in der kommenden Woche beschlossen wird. Spielraum für Zugeständnisse sieht er nicht, während sich die Junge Gruppe der Unionsfraktion unnachgiebig zeigt.
Kern des Konflikts ist die sogenannte Haltelinie beim Rentenniveau und die ausgeweitete Mütterrente, die langfristige Kosten verursachen könnte. Die Koalition steht vor der Herausforderung, ohne die Unterstützung der 18 Mitglieder der Jungen Gruppe keine Mehrheit im Bundestag zu besitzen.
Diese wehren sich gegen prognostizierte Folgekosten von 120 Milliarden Euro nach 2032. Trotz der innerfraktionellen Differenzen haben die Spitzen von CDU/CSU und SPD den Entwurf bereits gebilligt.
„Der Gesetzentwurf ist einstimmig im Bundeskabinett beschlossen worden“, wie Hille betont – ein Eingeständnis dessen, was im Koalitionsvertrag vereinbart wurde. Weitere interne Gespräche sind im Gange, und die SPD betont, dass es sich um ein umfassendes Gesetzespaket handelt.
Auch CDU-Vertreter wie Friedrich Merz, der eine Aktivrente ab Januar einführen möchte, sind Teil der Debatte. Diese soll einen steuerfreien Verdienst bis 2.000 Euro über das Renteneintrittsalter hinaus ermöglichen.
Eine Verknüpfung des Gesetzentwurfs mit einer Vertrauensfrage ist für Kanzler Merz ausgeschlossen. Kritik aus der Opposition, die von Chaos und Führungslosigkeit spricht, weist die SPD von sich.
Laut Miersch ist das Rentenniveau ein zentraler Bestandteil der SPD-Koalitionspolitik. Die Senioren-Union der CDU sieht die Gefahr einer Koalitionskrise schwelen, während die Junge Union und der JCDA die Regierung auffordern, Entscheidungen über die gesetzliche Rente mit Bedacht und Mut zu treffen. Eine konstruktive Lösung scheint in Reichweite, jedoch bleibt abzuwarten, ob alle beteiligten Seiten tatsächlich in den verbleibenden Tagen des Jahres einen gemeinsamen Nenner finden können.

