Politische Besorgnis in Deutschland auf dem Vormarsch: Vertrauen in Regierung bleibt gering
Die politisch angespannten Zeiten in Deutschland scheinen zunehmend ihre Spuren in der Bevölkerung zu hinterlassen. Eine aktuelle Erhebung des ARD-"Deutschlandtrends" zeigt, dass sich 79 Prozent der Deutschen große Sorgen über die mangelnde Fähigkeit der politischen Parteien machen, tragfähige Lösungen für drängende gesellschaftliche Fragen zu finden. Dieser Prozentsatz markiert einen Anstieg von sechs Prozentpunkten seit April und verdeutlicht die wachsende Verunsicherung in der Bevölkerung. Im Gegensatz dazu empfinden nur 17 Prozent der Befragten wenig bis keine Besorgnis in dieser Hinsicht.
Nach einem halben Jahr seit dem Start der neuen Schwarz-Roten Bundesregierung bleibt die öffentliche Bewertung ihrer Arbeit weitgehend kritisch. Zwar zeigt sich ein kleiner Zuwachs von zwei Prozentpunkten bei den Zufriedenen im Vergleich zum Oktober, doch insgesamt sind es lediglich 22 Prozent, die sich positiv über die Regierungsleistung äußern. Besonders sticht hier die Anhängerschaft der Union hervor, von denen mehr als die Hälfte (57 Prozent) ihrem Wohlwollen Ausdruck verleiht. Demgegenüber sehen sich gut zwei Drittel der SPD-Anhänger veranlasst, der Regierung ein schlechtes Zeugnis auszustellen.
Bei den Spitzenpolitikern fällt die Stimmung nicht wesentlich besser aus. Kanzler Friedrich Merz (CDU) kann derzeit 26 Prozent der Bürger von seiner Arbeit überzeugen, was einem leichten Rückgang gegenüber dem Vormonat entspricht. Interessanterweise erreichte er als Oppositionsführer kurz vor dem Machtwechsel im November 2024 eine höhere Zustimmung von 34 Prozent, während sein Vorgänger Olaf Scholz (SPD) damals als Kanzler bei lediglich 20 Prozent lag. Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) sieht sich mit einem deutlichen Einbruch in seiner Beliebtheit konfrontiert und kann nur noch die Zustimmung von 26 Prozent der Befragten verzeichnen, fünf Punkte weniger als im Oktober. Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) hält unterdessen konstant 26 Prozent Zustimmung aufrecht.
Die repräsentative Umfrage des ARD-"Deutschlandtrends" stützt sich auf Befragungen von 1.300 wahlberechtigten Deutschen im Alter ab 18 Jahren und wurde Anfang November sowohl telefonisch als auch online durchgeführt.

