Ostdeutsche Bundesländer forcieren Wasserstoff-Initiative mit regionalem Verteilnetz
Die ostdeutschen Bundesländer haben eine ehrgeizige Initiative gestartet, um den Zugang zu Wasserstoff für Kommunen, Industrie und Gewerbe zu optimieren. Leitend für dieses Vorhaben ist eine umfassende Studie, die vom Umweltministerium in Thüringen in Auftrag gegeben wurde. Thüringen spielt dabei eine zentrale Rolle als derzeitiger Vorsitzender der im März 2024 gegründeten Initiative für Wasserstoff in Ostdeutschland (IWO).
Die Studie soll zwei wesentliche Aspekte beleuchten: Zum einen wird das Potenzial zur Erzeugung von Wasserstoff in den ostdeutschen Bundesländern ermittelt, zum anderen wird analysiert, wie die Region optimal von einem geplanten überregionalen Wasserstoff-Kernnetz profitieren kann. Dieses Netz, das auch die Grundlage für den nationalen Wasserstofftransport darstellen soll, wurde von der Bundesnetzagentur bereits im vorherigen Jahr genehmigt und soll bis 2032 realisiert werden.
Ein spannendes Beispiel für die regionale Wertschöpfung ist die Produktion von Elektrolyseuren durch die österreichische Andritz AG in Erfurt. Diese werden unter anderem für eine 100-Megawatt-Wasserstoffanlage der Salzgitter AG verwendet, um so eine CO2-arme Stahlproduktion zu ermöglichen. Thüringens Energieminister Tilo Kummer hebt die Bedeutung von Wasserstoff für Ostdeutschlands Wirtschaft hervor, betont jedoch die Notwendigkeit weiterer politischer Maßnahmen. So sollten beispielsweise elektrolyseurbezogene Netzanschlüsse vereinfacht werden, um Planungs- und Investitionssicherheit für Unternehmen zu gewährleisten.
Um diese Zielsetzungen zu unterstützen, planen die IWO-Mitglieder, ihre Lobbyaktivitäten zu verstärken. Dazu werden für das nächste Jahr bedeutende Veranstaltungsreihen, wie etwa eine Kongressreihe in Leipzig, ins Leben gerufen. Eine weitere wichtige Veranstaltung auf europäischer Ebene soll Anfang 2025 in Brüssel stattfinden. Im Dezember dieses Jahres wechselt der Vorsitz der IWO turnusgemäß von Thüringen nach Berlin.

