Ölpreise im Sinkflug – US-China-Verhandlungen im Fokus
Die Stimmung an den Rohstoffmärkten bleibt angespannt, während die Ölpreise am Dienstag spürbar zurückgingen. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni fiel auf 64,53 US-Dollar, was einen Rückgang um 1,33 Dollar bedeutet. Auch die US-Sorte WTI verzeichnete einen Preisrückgang um 1,17 Dollar, sodass ein Barrel nun bei 60,88 Dollar notiert.
Händler führen diese Entwicklung auf anhaltende Besorgnisse hinsichtlich der Nachfrage zurück. Besonders der stockende Fortschritt im Zollstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China sorgt für Unsicherheiten. Während viele Nationen aktiv in Verhandlungen mit den USA stehen, zeigt sich Peking weiterhin wenig kompromissbereit. Scott Bessent, Finanzminister, äußerte sich skeptisch zu einer baldigen Einigung.
Ein nicht enden wollender Handelskonflikt zwischen den beiden Weltmächten könnte die globale Wirtschaft negativ beeinflussen und die Rohölnachfrage schwächen. Diese Marktzweifel haben den Druck auf die Ölpreise seit Monatsbeginn verstärkt, nachdem der Brent-Kurs zu Monatsbeginn noch bei etwa 75 Dollar gelegen hatte.
Zusätzlichen Druck üben Berichte über eine mögliche Erhöhung der Fördermenge des Ölverbundes Opec+ aus. Für Juni wird eine vergleichbar starke Produktionsanhebung wie im Mai erwartet, worüber am 5. Mai diskutiert werden soll. Angesichts dieser Aussichten sehen die Rohstoffanalysten der Commerzbank fallende Preise in den kommenden Monaten voraus.
Eine mögliche Trendwende, so vermutet man, wird frühestens ab Anfang 2026 erwartet, wenn die geplante Produktionsausweitung der Opec+ abgeschlossen sein dürfte und sich gegebenenfalls die Nachfrage nach einer Beilegung des Zollstreits erholen könnte.