Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un will Südkorea als Feindstaat Nummer Eins in der Verfassung verankern
Die Lage auf der koreanischen Halbinsel spitzt sich weiter zu: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat angekündigt, die Bezeichnung Südkoreas als Feindstaat Nummer Eins in der sozialistischen Verfassung seines Landes festzuschreiben. Dies berichteten staatlich kontrollierte Medien am Dienstag. In einer Rede vor dem Parlament in Pjöngjang betonte Kim, dass eine Vereinigung mit dem südlichen Nachbarn nicht mehr möglich sei. Ausdrücke wie 'Unabhängigkeit, friedliche Wiedervereinigung und große nationale Einheit' müssten aus der Verfassung gestrichen werden, forderte Kim.
Der Konflikt um das Atomwaffenprogramm Nordkoreas sorgt bereits seit Jahren für Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Das Land ist mit harten internationalen Sanktionen konfrontiert. In der Vergangenheit hatte Kim Südkorea bei Besuchen von Munitionsfabriken bereits als Hauptfeind bezeichnet und eine Neuausrichtung der Vereinigungspolitik angekündigt.
Bei der Parlamentssitzung warf Kim Südkorea erneut vor, den Sturz seiner Regierung herbeiführen zu wollen. 'Wir wollen keinen Krieg, doch haben wir auch nicht die Absicht, ihn zu vermeiden', wurde Kim zitiert. Er betonte, dass es notwendig sei, per Verfassungsänderung allen Nordkoreanern zu vermitteln, dass Südkorea ihr erster Gegner und unverrückbarer Hauptfeind sei.
Die Ankündigung von Kim Jong Un kommt zu einer Zeit, in der sich die Situation auf der koreanischen Halbinsel weiter verschärft. Die Oberste Volksversammlung Nordkoreas, auch als Scheinparlament bezeichnet, kommt nur selten zusammen, um Entscheidungen der Staatsführung und der Arbeiterpartei zu billigen. (eulerpool-AFX)