Nordkorea droht mit Atomwaffen

Seoul (dpa) - Neue kriegerische Töne: Einen Tag vor Beginn eines Seemanövers der US-Streitkräfte mit Südkorea hat Nordkorea am Samstag mit einem «heiligen Krieg der Vergeltung» gedroht.

Armee und Bevölkerung würden den gemeinsamen Militärübungen «legitimerweise ihre mächtige atomare Abschreckung entgegensetzen», heißt es in einer Erklärung der Nationalen Verteidigungskommission. Den USA und Südkorea unterstellte das höchste Entscheidungsgremium des kommunistischen Landes, Übungen für einen Atomkrieg abzuhalten. Bereits früher hatte Pjöngjang den Einsatz von Nuklearsprengköpfen angedroht.

Im Konflikt um ein versenktes südkoreanisches Militärschiff hatten Südkorea und die USA in dieser Woche eine Reihe von zusätzlichen Marine- und Luftwaffenübungen als Abschreckung gegen Nordkoreas «aggressives» Verhalten angekündigt. An diesem Sonntag soll ein viertägiges Manöver im Japanischen Meer beginnen. Nach US-Angaben nehmen rund 8000 Soldaten beider Länder teil. Außerdem beteiligen sich etwa 20 Schiffe, darunter der Flugzeugträger «USS George Washington», sowie 200 Flugzeuge. Im Februar hatte Nordkorea ebenfalls vor Beginn eines jährlichen gemeinsamen amerikanisch- südkoreanischen Großmanövers gewarnt, Südkorea mit Atomwaffen angreifen zu können.

Die jüngste Warnung Nordkoreas kam einen Tag, nachdem eine Regierungsdelegation des Landes am Rande eines Regionalforums in Hanoi mit einer harten Reaktion auf die Truppenübungen gedroht hatte. «Die Armee und die Bevölkerung der Volksrepublik (Nordkorea) werden nötigenfalls zu jeder Zeit einen heiligen Krieg der Vergeltung starten, der auf der atomaren Abschreckung basiert», hieß es in der von den amtlichen Medien veröffentlichten Erklärung aus Pjöngjang. Alle Manöver der USA und Südkoreas seien «nichts als unverblümte Provokationen, mit denen die Volksrepublik durch Waffengewalt in jeder Hinsicht erdrückt werden soll».

Das Außenministerium in Pjöngjang warnte die USA außerdem vor neuen Sanktionen gegen Nordkorea. In einer Erklärung hieß es, Nordkorea werde seine atomare Abschreckung ausbauen und «starke physische Maßnahmen» dagegen ergreifen.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich seit dem Untergang der südkoreanischen Korvette im März spürbar erhöht. Südkorea macht das Nachbarland für den Untergang im Gelben Meer verantwortlich, bei dem 46 Seeleute starben. Nordkorea bestreitet eine Verwicklung. Neben den Manövern will die US-Regierung auch neue Sanktionen gegen Nordkorea verhängen. Damit sollen vor allem die Wege für die finanzielle Unterstützung der nordkoreanischen Atomwaffen- und Raketenprogramme blockiert werden.

Konflikte / Südkorea / Nordkorea / USA
24.07.2010 · 15:04 Uhr
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