Neuer Hoffnungsschimmer für Modehauskette Sinn: Übernahmeangebot weist den Weg aus der Insolvenz
Die Belegschaft der angeschlagenen Modehauskette Sinn kann auf eine positive Zukunft blicken, nachdem die Gläubiger einem Übernahmeangebot zugestimmt haben. Die Mehrheit sprach sich für das Angebot der bisherigen Eigentümerin Isabella Goebel aus, das vorsieht, alle 34 Filialen und damit auch alle 1.500 Arbeitsplätze zu erhalten. Laut einem Unternehmenssprecher soll die Zentrale weiterhin in Hagen bleiben, woraufhin das zuständige Amtsgericht das Insolvenzverfahren in den kommenden Wochen einstellen könnte. Dies würde das Unternehmen offiziell als saniert gelten lassen, ein Schritt, über den sich Insolvenzverwalter Michael Mönig sehr erfreut zeigte.
Isabella Goebel konnte mit ihrem Umstrukturierungsplan auch einen konkurrierenden Vorschlag der JC Switzerland Holding ausstechen. Die Schwierigkeiten des Unternehmens begannen, als im August 2024 ein Insolvenzantrag zur Eigenverwaltung gestellt wurde. Dies führte später zu einem Wechsel in ein reguläres Insolvenzverfahren. Zum Zeitpunkt des Antrags betrieb Sinn noch 41 Geschäfte, wobei die Zahl mittlerweile auf 34 gesunken ist.
Besonders herausfordernd gestalteten sich veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen und spezifische Sondereffekte, die das Unternehmen in die Bredouille brachten. Vorübergehende Schließungen von Etagen und ganzen Filialen, bedingt durch Wasserschäden und bautechnische Mängel, führten zu Umsatzeinbußen, während gleichzeitig die Kosten für Mieten, Energie und Logistik deutlich stiegen. Die jüngste Insolvenz ist nicht die erste in der Unternehmensgeschichte: Bereits in den Jahren 2008, 2016 und 2020 musste die Modekette, damals noch unter dem Namen SinnLeffers, Insolvenz anmelden.