Allianz auf Kurs trotz Naturkatastrophen: Gewinnziel bleibt bestehen
Der Versicherungsgigant Allianz zeigt sich trotz erheblicher Belastungen durch Naturkatastrophen optimistisch in Bezug auf seine Gewinnprognose für 2025. Die ersten Quartale wurden durch Waldbrände in Kalifornien und andere Katastrophen mit fast 400 Millionen Euro belastet. Dennoch präsentierte der Konzern aus dem Dax-Segment dank positiver anderer Entwicklungen einen Rekordwert beim operativen Gewinn. Vorstandschef Oliver Bäte bleibt mit einem Ziel von 15 bis 17 Milliarden Euro operativen Gewinns in 2025 zuversichtlich. Anleger am Aktienmarkt zeigten sich jedoch wenig beeindruckt.
Die Allianz-Aktie verzeichnete am Vormittag einen Rückgang um fast drei Prozent auf 341,90 Euro und war damit einer der größten Verlierer im Dax. Dennoch lag der Kurs um 15 Prozent über dem Stand zum Jahresbeginn.
Im ersten Quartal stieg die Allianz dank höherer Prämienzahlungen im Schaden- und Unfallsegment sowie einem kräftigen Wachstum in der Lebens- und Krankenversicherung stark an. Das Geschäftsvolumen legte insgesamt um fast zwölf Prozent auf 54 Milliarden Euro zu. Dieses Wachstum ermöglichte es dem Konzern, das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 4,2 Milliarden Euro zu erhöhen. Auch die Fondsaktivitäten der Tochtergesellschaften Pimco und Allianz Global Investors trugen zu diesem Anstieg bei, womit die Erwartungen der Analysten erfüllt wurden.
Anders entwickelte sich der auf die Aktionäre entfallende Überschuss, der um zwei Prozent auf 2,4 Milliarden Euro sank. Grund hierfür war eine Rückstellung für Steuerzahlungen aufgrund eines Anteilsverkaufs in Indien. Analysten hatten mit einem Anstieg auf 2,7 Milliarden Euro gerechnet.
Ein erheblicher Kostenfaktor im ersten Quartal waren die Zerstörungen durch Naturereignisse wie die Waldbrände in Los Angeles sowie Sturm "Eowyn" in Großbritannien und Irland. Die dadurch entstandenen Kosten betrugen 398 Millionen Euro und waren etwa viermal höher als im Vorjahr.
Trotz dieser Herausforderungen konnte die Allianz das Versicherungsumsatzwachstum nutzen, um die Kosten zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich leicht von 91,9 auf 91,8 Prozent, was unter dem Jahresziel von 93 Prozent lag.
Im Fondsgeschäft sammelte die Allianz 28,7 Milliarden Euro an frischen Geldern, hauptsächlich von der US-Tochter Pimco. Jedoch sank das von Pimco und AGI verwaltete Vermögen leicht auf 1,9 Billionen Euro, da Währungseffekte durch den US-Dollar-Rückgang im Rahmen eines Handelskonflikts mit den USA die Zuflüsse ausbalancierten.