Neuer Anlauf im Rätsel um MH370: Ocean Infinity setzt Suche fort
Die Entdeckung des verschollenen Fluges MH370 der Malaysia Airlines könnte noch in diesem Jahr neue Fortschritte erzielen. Die auf Tiefseeoperationen spezialisierte Firma Ocean Infinity wird ab dem 30. Dezember die Suche im Indischen Ozean wieder aufnehmen, wie das Verkehrsministerium Malaysias verlauten ließ.
Über einen Zeitraum von insgesamt 55 Tagen und mit gelegentlichen Unterbrechungen will sich die Suche auf bestimmte, vielversprechende Gebiete konzentrieren. Diese Entscheidung basiert auf der Einschätzung, dass dort die höchsten Chancen bestehen, das Wrack ausfindig zu machen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde zwischen der Regierung von Kuala Lumpur und Ocean Infinity getroffen, was dem Vorhaben zusätzlichen Rückenwind verleiht.
Das mysteriöse Verschwinden der Boeing 777 am 8. März 2014 bleibt eines der größten ungelösten Rätsel der Luftfahrtgeschichte. Der Flug war auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking, als er plötzlich von den Radarschirmen verschwand. Technische Signale wiesen darauf hin, dass die Maschine unvorhergesehen vom Kurs abwich. Bisher konnten lediglich vereinzelte Wrackteile an diverse Küsten angespült werden, doch der Hauptrumpf und die 239 Passagiere aus 14 Nationen bleiben verschwunden.
Ocean Infinity, mit Standorten in den USA und Großbritannien, hat bereits im Februar eine Suchkampagne mit einem hochmodernen Tiefsee-Versorgungsschiff und autonomen Unterwasserfahrzeugen (AUVs) begonnen. Diese Technologie soll den Meeresboden detailliert nach Hinweisen auf das Wrack durchsuchen. Der Fokus lag dabei auf einem 15.000 Quadratkilometer großen Gebiet etwa 1.500 Kilometer westlich der Küste von Perth, Australien.
Die in diesem Jahr gestartete Suche musste im April aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen vorübergehend pausiert werden. Nun soll die Kampagne gegen Ende des Jahres wieder aufgenommen werden, mit der Hoffnung auf eine endgültige Klärung des Schicksals der vermissten Maschine.
Ocean Infinity arbeitet in dieser Mission nach dem Prinzip "Kein Fund, keine Bezahlung", was bedeutet, dass es nur im Falle eines Erfolges eine Entlohnung von der Regierung in Kuala Lumpur erhält. Zuvor war das Unternehmen schon an einer erfolglosen Suche 2018 beteiligt. Die aktuelle Initiative könnte die letzte Chance sein, den Hinterbliebenen der Opfer endlich Antworten zu liefern. Ermutigend ist der Umstand, dass Ocean Infinity bei anderen Bergungsaktionen bereits Erfolge verzeichnen konnte – so fanden sie beispielsweise das im Vorjahr verschwundene argentinische U-Boot "ARA San Juan" vor der Küste Patagoniens.

