Mittelstand unter Druck: Arbeitsplätze auf der Kippe
Im deutschen Mittelstand zeigen die aktuellen Ergebnisse einer Umfrage, dass die Zahl der Unternehmen, die Arbeitsplätze abbauen, ein Niveau erreicht hat, das seit 15 Jahren nicht mehr verzeichnet wurde. Die Wirtschaftsagentur Creditreform gibt an, dass gut 20 Prozent der befragten Unternehmen in ihrer aktuellen Frühjahrsumfrage 2025 angaben, Personal abgebaut zu haben.
Ein vergleichbar hoher Wert war zuletzt im Jahr 2010 zu beobachten. Lediglich jedes siebte Unternehmen verzeichnete im vergangenen Jahr einen Anstieg der Beschäftigungszahlen. Creditreform hebt hervor, dass im zweiten Jahr in Folge häufiger Stellen abgebaut als neue geschaffen wurden. Neben den Folgen der Rezession sehen sich die mittelständischen Betriebe mit Herausforderungen wie Nachwuchsmangel und wachsender Bürokratie konfrontiert.
Besonders betroffen sind fast alle Wirtschaftssektoren außer den Dienstleistungen; besonders gravierend sind die Auswirkungen im Baugewerbe. Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung bei Creditreform, betont, dass viele Unternehmen fünf Jahre nach der Pandemie und mehreren Krisen verzweifelt sind. Zum dritten Mal in Folge sind die Unternehmen in ihrer Bewertung der Geschäftslage überwiegend negativ gestimmt.
Bei Investitionsentscheidungen und Neueinstellungen übt sich der Mittelstand in Zurückhaltung. In Bezug auf die Personalstrategie plant etwa jedes neunte Unternehmen Personalabbau.