Innovative Drohnentechnologie: Hoffnungsträger für den Steillagen-Weinbau
Der Steillagen-Weinbau steht vor einer Krise, da die Bewirtschaftung solcher Hänge aufgrund der hohen Kosten und Unfallgefahr zunehmend erschwert wird. Besonders die Mosel als weltweit größtes zusammenhängendes Steillagengebiet spürt die Auswirkungen, da viele Winzer ihre Flächen aufgeben. Auch am Mittelrhein ist ein Rückgang landschaftlich beeindruckender Lagen zu verzeichnen, obwohl sie touristische Anziehungspunkte darstellen.
Doch es gibt Hoffnung: Eine neue Agrardrohne aus China, die kürzlich für den Pflanzenschutz in Deutschland zugelassen wurde, könnte dem negativen Trend entgegenwirken. "Drohnen sind die Schlüsseltechnologie zur Sicherung der Existenz unserer Steillagenwinzer", sagt Norbert Müller vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel. Er hebt hervor, dass die neue Drohne einen bedeutenden Fortschritt zur Vorgängertechnik darstellt.
Die Drohnenanwendung im Weinbau, insbesondere die effizientere Ausbringung von Sprühbrühe, bietet viele Vorteile. Laut dem Weinbauministerium in Mainz ist der Luftweg oft der einzige praktikable Weg, um Weinreben in schwierigen Lagen zu schützen. Die Drohnentechnologie erweist sich als präziser und umweltfreundlicher als herkömmliche Methoden wie Traktoren oder Hubschrauber.
Jedoch gibt es auch kritische Stimmen seitens der Winzer, die auf den Zeitfaktor hinweisen. Der Einsatz von Drohnen benötigt mehr Zeit als konventionelle Methoden. Dennoch birgt die Technologie Potenzial, insbesondere angesichts von Umweltbedenken und der Diskussion um den Einsatz von Fungiziden.
Die Anschaffungskosten für eine Drohne wie die DJI Agras T50 betragen etwa 30.000 Euro, wobei Fördermöglichkeiten zur Verfügung stehen. Die Genehmigungen zur Nutzung der Drohnen sind jedoch komplex und gebührenpflichtig. Derzeit wird eine Lockerung der EU-weiten Regulierung und eine Kategorieangleichung gefordert, um einen praxistauglichen Einsatz zu ermöglichen.