Krankmeldung erst nach vier Tagen: Kompromiss für überlastete Krankenkassen?
Die Einführung eines neuen Modells zur Krankmeldung, wonach Arbeitnehmer erst nach vier Tagen Krankheit einen „gelben Schein“ benötigen, sorgt für kontroverse Diskussionen. Diese mögliche Verschiebung der Belastung von Krankenkassen hin zu Arbeitgebern stößt auf unterschiedlichste Reaktionen.
Während viele Unternehmen bereits über hohe Krankenstände klagen, könnte diese Regelung sie zusätzlich belasten und den gegenwärtigen Herausforderungen der Personalknappheit weitere Dynamik verleihen. Im internationalen Kontext wirken die derzeitigen sechs Wochen Lohnfortzahlung ab dem ersten Krankheitstag nahezu großzügig.
Das Modell könnte als ein Anreiz verstanden werden, bestehende Krankenstandszahlen zu senken, auch wenn dabei der Verdacht besteht, dass die längeren Lohnfortzahlungen in Deutschland zur häufigeren Inanspruchnahme von Krankschreibungen im Vergleich zu anderen Ländern führen. Gleichzeitig ist das alltägliche Szenario bekannt: Der Weg zum Arzt wegen einer Erkältung bedeutet oft lange Wartezeiten für eine kurze Untersuchung, gefolgt von einer standardmäßigen Empfehlung zur Bettruhe. Ein vier-Tage-Modell könnte hier für Entlastung sorgen und den Ärzten mehr Zeit für schwerwiegendere Fälle geben, wodurch letztlich die Patientenversorgung insgesamt verbessert wird.

