Kontroversen um das Mercosur-Abkommen: Cem Özdemir sieht Chancen statt Gefahren
Bundesagrarminister Cem Özdemir betrachtet das Mercosur-Abkommen als keine existenzielle Bedrohung für die europäischen Landwirte. Bei einem Treffen mit seinen Amtskollegen erklärte der Grünen-Politiker, dass man darauf geachtet habe, die Interessen der Agrarwirtschaft zu schützen. Er zeigte Zuversicht, dass die Abwägung zwischen Schutz- und Exportinteressen gelungen sei.
Trotz der kürzlich verkündeten Einigung der EU-Kommission über das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten, zu denen Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay gehören, gibt es noch Hürden zu überwinden. Länder wie Frankreich, Italien und Polen äußern Bedenken, und die Zustimmung des EU-Parlaments steht noch aus.
Europäische Landwirte wie der Deutsche Bauernverband unter Joachim Rukwied kritisieren das Abkommen als nachteilig für den europäischen Agrarsektor und sehen ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährdet. Özdemir hingegen plädiert für eine effizientere Verhandlungsführung der EU bei Handelsabkommen, da langwierige Prozesse in der sich wandelnden globalen Handelslandschaft zum Problem werden könnten.
Darüber hinaus ruft Özdemir die EU-Kommission zu Maßnahmen auf, um die Herkunftskennzeichnung von Produkten zu fördern. Dies ermutigt Verbraucher, europäische Erzeugnisse zu bevorzugen, was wiederum die heimische Landwirtschaft stärken könnte. Anstatt zu klagen, fordert er gezielte Schritte, um den Schutz der eigenen Produktion zu gewährleisten.

