Carl Zeiss Meditec: Erneuerung der Führungsspitze nach Regelverstoß
Der renommierte Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss Meditec sieht sich gezwungen, seinen Vorstandsvorsitzenden Maximilian Foerst zum Ende des Jahres abzuberufen. In einer unerwarteten Ankündigung aus Jena gab das im MDax gelistete Unternehmen bekannt, dass Foerst aufgrund eines zugegebenen Verstoßes gegen den internen Verhaltenskodex der Zeiss-Gruppe zurücktritt. Dieser Regelverstoß steht mit einem Interessenskonflikt im Zeiss-internen Arbeitsumfeld in Verbindung.
Übergangsweise wird Andreas Pecher, derzeit Aufsichtsratsvorsitzender, ab dem 1. Januar die Leitung des Unternehmens übernehmen. Infolge dieser Nachricht erlitt die Carl Zeiss Meditec-Aktie einen merklichen Kursrückgang. Der Interessenskonflikt soll keine Auswirkungen auf die geschäftlichen Aktivitäten der Zeiss-Gruppe oder Carl Zeiss Meditec gehabt haben. Das Unternehmen legt großen Wert darauf, gemeinsam mit Foerst einvernehmlich zu dieser Entscheidung gelangt zu sein.
Gleichzeitig intensiviert der Aufsichtsrat die Bemühungen, einen qualifizierten Nachfolger zu finden. Pecher, der die Doppelfunktion sowohl bei der Carl Zeiss AG als auch bei Carl Zeiss Meditec übernehmen wird, plant, sein Aufsichtsratsmandat niederzulegen, um Platz für den früheren MTU-Finanzvorstand Peter Kameritsch zu schaffen. Kameritsch wird künftig die Aufsichtsgeschäfte von Carl Zeiss Meditec leiten und so den Übergangsprozess begleiten.

