Kochroboter erobern die deutschen Küchen: Start-ups Circus Group und Goodbytz ebnen den Weg
Der Einsatz von Robotern in deutschen Küchen ist längst kein Science-Fiction mehr. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels sehen immer mehr Unternehmen Potenzial in dieser Technologie. Die heimischen Start-ups Circus Group und Goodbytz stehen an vorderster Front dieser Entwicklung und tragen mit innovativen Konzepten zur Automatisierung der Küchenarbeit bei.
Circus Group, ursprünglich in Hamburg gegründet und mittlerweile in München ansässig, hat sich mit dem Verkauf des Kochroboters CA-1 einen Namen gemacht. Der CA-1, ausgestattet mit Roboterarmen, einem Kühlsystem, Induktionstöpfen und einer Spülmaschine, kostet laut Unternehmensangaben rund 250.000 Euro. Beeindruckend ist die große Nachfrage, die sich in einer fünfstelligen Zahl an Vorbestellungen zeigt. Zu den Großkunden zählen unter anderem die Dönerkette Mangal sowie Supermärkte und Kantinen namhafter Unternehmen wie Facebook-Muttergesellschaft Meta. Der Gründer Nikolas Bullwinkel betont, dass hochwertige Ernährung zu erschwinglichen Preisen und jederzeit erhältlich sein soll. So wurden bereits Projekte in Rewe-Supermärkten und anderen Einrichtungen erfolgreich umgesetzt.
Mitbewerber Goodbytz, ebenfalls 2021 gegründet und in Hamburg beheimatet, setzt auf ein Mietmodell für ihre Roboter namens Felix, Alice und Eric. Diese stehen derzeit in über 25 Städten in Deutschland und Österreich. Ein Projekt am Gesundheitszentrum des Universitätsklinikums Tübingen ermöglicht es den Mitarbeitern, auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten warme Mahlzeiten zu genießen. Das Start-up schätzt das jährliche Umsatzpotenzial der Gemeinschaftsverpflegung auf 300 Milliarden Euro. Faktoren wie Fachkräftemangel und steigende Nachfrage nach gesunder Ernährung treiben die Automatisierung voran.
Auch die Gewerkschaften sehen Potenzial: Mark Baumeister von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hält den Einsatz von Kochrobotern besonders in schwer besetzbaren Bereichen wie Raststätten für sinnvoll. Allerdings besteht kein Grund zur Sorge, dass Roboter Arbeitsplätze verdrängen könnten. Unterstützend treten sie bereits in anderen Bereichen auf, beispielsweise als Liefer- und Abräumhilfen.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband sowie der Bundesverband der Systemgastronomie bestätigen: Die Technik rund um Kochroboter entwickelt sich rasant. Die Hoffnung ist groß, dass die Preise bei steigender Verbreitung sinken, was eine noch breitere Akzeptanz bei den Betrieben fördern könnte.

