Kinder in der Falle der hochverarbeiteten Lebensmittel: Ein globales Gesundheitsdilemma
Kinder und Jugendliche weltweit konsumieren zunehmend hochverarbeitete Lebensmittel, eine Entwicklung mit alarmierenden gesundheitlichen Konsequenzen, wie eine neue Analyse von Unicef zeigt. Diese Untersuchung zieht eine direkte Verbindung zwischen der Verbreitung von ultra-verarbeiteten Produkten (UPFs) und den Herausforderungen für die Gesundheit, das Wachstum und die psychische Stabilität der jungen Generation.
Basierend auf Studien im renommierten Fachjournal The Lancet beleuchtet der Bericht die Risiken dieser Produkte und die Rolle der Industrie bei deren Verbreitung. UPFs enthalten oft Zucker, Salz, ungesunde Fette, industrielle Stärken sowie diverse Zusatzstoffe und sind sowohl für die Industrie profitabel als auch für Kinder wenig vorteilhaft.
Bereits im frühen Kindesalter werden viele mit diesen Produkten konfrontiert – selbst in ärmeren Regionen der Welt. Studien zeigen, dass der Konsum solcher Lebensmittel mit zunehmendem Alter steil ansteigt.
In vielen Industrieländern machen UPFs bereits über die Hälfte der täglichen Kalorienaufnahme aus. Die gesundheitlichen Auswirkungen sind schwerwiegend.
Der hohe Zuckeranteil in diesen Lebensmitteln fördert nicht nur Zahnprobleme, sondern auch Stoffwechselstörungen, die das Risiko für Übergewicht und Diabetes erhöhen. Zu viel Salz setzt dem kindlichen Körper durch erhöhte Blutdruckrisiken und Nierenbelastung zu.
Des Weiteren sind Zusatzstoffe wie Emulgatoren in Verdacht, das kindliche Mikrobiom zu beeinträchtigen und Entzündungen zu verursachen. Diese ungesunde Ernährung hat auch ökonomische Auswirkungen auf Familien und die Gesellschaft.
Der Anteil übergewichtiger Kinder hat sich seit der Jahrtausendwende verdoppelt, und die Folgekosten für Gesundheitssysteme und Familien sind erheblich. Unicef warnt vor steigenden Gesundheitsaufwendungen und einer Belastung der Wirtschaftskraft in Milliardenhöhe.
Ein weiterer Faktor ist das allgegenwärtige Marketing, das Eltern kaum eine Chance lässt, bewusstere Entscheidungen zu treffen. Aggressive Werbung sorgt dafür, dass Jugendliche weltweit ständig mit UPF-Produkten konfrontiert werden, auch in sensiblen Bereichen wie Schulen und Kindergärten durch Sponsoring.
Mögliche Gegenmaßnahmen erörtert Unicef in Vorschlägen wie Werbebeschränkungen, klaren Warnhinweisen und konsequenten Verboten in Bildungseinrichtungen. Unterstützung für gesündere Nahrungsmittel durch Subventionen und strenge regulatorische Vorgaben für Rezepturen sollen ebenfalls Abhilfe schaffen.

