Kiews Entscheidung: US-Friedensplan stößt bei der Ukraine auf Widerstand
Die ukrainische Staatsführung zeigt sich skeptisch gegenüber dem Friedensvorschlag der USA zur Beendigung des russischen Konflikts und strebt stattdessen nach eigenen Lösungen. Präsident Wolodymyr Selenskyj würdigte zwar das Bemühen um Frieden, kritisierte jedoch den 28-Punkte-Plan von US-Präsident Donald Trump, der erdrückende Zugeständnisse von der Ukraine verlangt. Dieser sehe Russland durch weniger signifikante Forderungen begünstigt, was Kiew bedeutend unter Druck setzt.
Am Rande des G20-Gipfels in Johannesburg beriet Selenskyj mit EU-Führungspersönlichkeiten über den Plan und mögliche Alternativen. Zeitgleich hat Trump den Ukrainern ein Ultimatum bis Donnerstag gesetzt, um sich zu entscheiden.
Viele sehen in dem Abkommen eine implizite Kapitulation der Ukraine aufgrund strenger Bedingungen, wie dem Verzicht auf einen Nato-Beitritt und Gebietsabtretungen an Russland. Bundeskanzler Friedrich Merz, zusammen mit anderen europäischen Staats- und Regierungschefs, wird über den US-Vorstoß zu Krisengesprächen zusammenkommen. Selenskyj betonte die Wichtigkeit eines gleichsam abgestimmten Plans, bei dem die Ukraine als zentraler Akteur nicht übergangen wird. Auch von EU-Seite wird betont, dass die Ukraine nicht allein gelassen werden darf, insbesondere in finanzieller Hinsicht.
Trump äußerte sich unprätentiös zuversichtlich über den Erfolg seines Plans, während in seiner eigenen Partei Zweifel an der Umsetzbarkeit und Gerechtigkeit des Vorschlags laut werden. Russlands Präsident Wladimir Putin signalisierte Verhandlungsbereitschaft und sieht in Trumps Plan eine mögliche Grundlage für Frieden, ohne sich jedoch auf Details festzulegen. Putin zweifelt an Selenskyjs Zustimmung und beharrt auf militärischen Alternativen, falls die Ukraine den Vorschlägen nicht folgt.

