Historische Höhenflüge an der Wiener Börse: Inflationsdaten werden zum Nebenschauplatz
Die Wiener Börse erlebte am Dienstag einen weiteren Rekordtag. Der ATX konnte sich in einem heterogenen europäischen Marktumfeld um 0,52 Prozent verbessern und erreichte 5.071,68 Punkte. Auch der ATX Prime kletterte um 0,43 Prozent auf 2.520,85 Zähler und überwand damit ein über 18 Jahre altes Rekordhoch. Dieses gelang dem ATX bereits in der Vorwoche, als er seine vorherige Bestmarke von Juli 2007 hinter sich ließ.
Die Anleger hatten am Dienstag ein waches Auge auf die neuesten Inflationsdaten aus der Eurozone, die jedoch keinen klaren Einfluss auf den Handel nahmen. Gleichzeitig verfolgte man gespannt die Friedensgespräche betreffend den Ukraine-Konflikt. Hierzu traf sich der US-Sondergesandte Steve Witkoff mit dem russischen Machthaber Wladimir Putin in Moskau. Der Ausgang dieses Treffens blieb jedoch bis Handelsschluss ungewiss.
Bankaktien leisteten signifikante Unterstützung für den ATX, wobei die Aktie der Erste Group nach Aufwertungen durch Analysten besonders herausstach und um 3,7 Prozent auf 97,50 Euro anstieg. Die britische Bank Barclays hatte die Einstufung des Wertpapiers auf Overweight angehoben und das Kursziel auf 106 Euro erhöht. Analyst Krishnendra Dubey hob den Einfluss des soliden Wachstums in Osteuropa sowie die potenziellen Chancen eines Wiederaufbaus in der Ukraine hervor.
Auch die US-Bank JPMorgan sah in Erste-Aktien Potenzial und setzte sie auf ihre 'Top Picks'-Liste. Die Analysten Kian Abouhossein und Delphine Lee äußerten einen optimistischen Ausblick für die europäischen Banken bis ins Jahr 2026 und sehen sie als attraktiver im Vergleich zur US-Konkurrenz.
Die Aktien von UBM konnten ebenfalls zulegen, trotz einer Senkung des Kursziels durch Warburg Research. Sie stiegen um 1,3 Prozent auf 22,90 Euro, begleitet von einer bestätigten Kaufempfehlung.
Palfinger erwies sich als leicht schwankend und verlor 0,3 Prozent, obwohl das Umfeld für Bauaktien günstig war. Der Kranhersteller darf dennoch auf einen künftigen Aufstieg in den ATX hoffen, da die neueste Beobachtungsliste der Wiener Börse eine mögliche Aufnahme im kommenden März signalisiert. Damit könnte Palfinger den Immobilienkonzern CPI Europe ersetzen, dessen Aktien am Dienstag eine Einbuße von 1,4 Prozent verzeichneten.

